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Unschöne Szenen bei Wiener Anti-Islam-Demo

Anti-Islam-Demo in Wien
Anti-Islam-Demo in Wien ©APA
Lärm, Verkehr und sinkende Lebensqualität im Grätzel: Das waren die Gründe für die so genannte "Anti-Islam-Demo" in Wien, bei der die Brigittenauer Schützenhilfe von der FPÖ bekamen - und Gegenwind von links. Stadtreporter Video: | Geringe Teilnehmerzahl | Wirbel in Wien | Verkehrschaos? | Grüne und SPÖ verurteilen Aktion

Bei der Kundgebung gegen den Ausbau eines Islam-Zentrums in der Dammstraße heute, Donnerstag, Abend gehe es nicht um eine Demonstration gegen den Islam, sondern um die Befürchtung, dass Lärm und Verkehr weiter zunehmen könnten, sagte die Sprecherin der Bürgerinitiative Dammstraße, Hannelore Schuster. “Wir gehen auf die Straße, weil wir einfach frustriert sind.”

Die Unterstützung der FPÖ in dieser Sache nehme sie gerne an, da “die Politiker von anderen Parteien zu feig sind, sich den Bürgerproblemen zu stellen”. Sie attackierte die SPÖ, die versucht habe, die Bürgerinitiative ins rechte Eck zu stellen. “Wir sind nicht rechtsradikal, nur weil wir die FPÖ bei uns zulassen.” Das Bürgerrecht, auf die Straße zu gehen, gelte nicht nur für die Linke, betonte Schuster.

FP-Chef Heinz-Christian Strache rief die Teilnehmer dazu auf, sich nicht von “linken Krakelern” provozieren zu lassen.

Die Demonstration wurde auch vom Obmann der Christen-Partei, Alfons Adam, unterstützt. Er betonte, dass der Ausbau der Moschee eine “grundsätzliche gesellschaftspolitische Dimension” habe. Dort werde unter dem Schein von Gläubigkeit und Religiosität Politik gemacht, die die Grund- und Freiheitsrechte der österreichischen Gesellschaft gefährde. “Wir wollen nicht, dass mit Geld aus dem Ausland Meinung gemacht” und in Religionsbüchern “gegen unsere Gesellschaft mobilisiert wird”, meinte Adam.

Auf seinem Marsch vom Ballhausplatz zum Rathaus musste der Demonstrationszug vor dem Burgtheater gestoppt werden, da linke Demonstranten – darunter auch Nationalrats- und Gemeinderatsabgeordnete der Grünen – den Weg blockierten.

Sechs Verletzte, drei Festnahmen

“Nazis raus” riefen die Gegendemonstranten – und die Islam-Zentrums-Gegner antworteten “aus dem Gefängnis”. Am Rande kam es auch zu kleineren Tätlichkeiten. Beide Demonstrationen fanden nach den Abschlusskundgebungen gegen 19.15 Uhr ihr Ende . Insgesamt drei Personen wurden wegen schwerer Körperverletzung beziehungsweise Widerstand gegen die Staatsgewalt festgenommen . Sechs Personen, davon 3 Polizeibeamte, wurden verletzt. Mehrere Identitätsfeststellungen wurden durchgeführt.

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