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UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hat "vollstes Vertrauen in Van der Bellen"

Der designierte Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der scheidende UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon, und Außenminister Sebastian Kurz.
Der designierte Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der scheidende UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon, und Außenminister Sebastian Kurz. ©AP
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon ist am Mittwoch auf seiner letzten Auslandsreise vor Ablauf seiner Amtszeit in Wien mit dem künftigen österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen zusammengekommen. Sie hätten ein "gutes Gespräch" gehabt, er habe "vollstes Vertrauen" in Van der Bellen.
Das Treffen mit Ban Ki-moon

Österreich und die UN würden künftig politisch noch stärker an einem Strang ziehe.

Der Südkoreaner traf am Mittwoch in Wien auch Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) und Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ). Wien ist einer der vier Hauptsitze der Vereinten Nationen. Ban ist auf Abschiedstour. Der 72-Jährige südkoreanische Diplomat wird zum Jahreswechsel vom ehemaligen UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres als UN-Generalsekretär abgelöst. Ban war Ende der 1990er-Jahre auch Botschafter in Wien. Die Bundeshauptstadt sei daher wie eine “zweite Heimat” für ihn.

Kurz lobte Kooperation mit Vereinten Nationen

Ban erklärte, es sei ihm eine Ehre, Van der Bellen kurz nach seinem Wahlsieg persönlich beglückwünschen zu können. Gleichzeitig gratulierte der südkoreanische Politiker auch der österreichischen Bevölkerung zu der Wahlentscheidung. Diese sei “von der ganzen Welt mitverfolgt” worden. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) lobte Bans gute Kooperation mit Österreich und seine Arbeit für die UN.

“Für uns sind Sie ein ehrenhafter Bürger unseres Landes”, sagte der Außenminister zu Ban bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Der UNO-Chef und der ÖVP-Politiker hatten zuvor bei bilateralen Gesprächen über die Agenda für nachhaltige Entwicklung und das Pariser Klimaabkommen gesprochen.

Dabei habe der UNO-Chef seine Wertschätzung zum Ausdruck gebracht, dass Österreich diese Entwicklungsziele erreichen will. Auch wurde die Kooperation zwischen Österreich und den Vereinten Nationen bei internationalen Krisenherden diskutiert. Besonders bei der Bewegung von Flüchtlingen und Migranten.

Letzter Amtsbesuch: Ban Ki-moon betonte wichtige Rolle Wiens

Bei seinem Abschiedsbesuch in Wien hat UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon die Rolle Österreichs als Standort der internationalen Organisationen UNO und OSZE gelobt.

Der dreitägige Besuch in Wien ist die letzte Auslandsreise Bans in seiner Funktion als Generalsekretär der Vereinten Nationen. “Ich erwarte, dass unter der Führung Van der Bellens die Beziehung zwischen Österreich und den Vereinten Nation stärker wird”, erklärte Ban bei seinem ersten Treffen mit dem designierten Bundespräsidenten im Außenministerium.

Für Ban sei es eine Ehre, Van der Bellen kurz nach seinem Wahlsieg persönlich gratulieren zu können. Gleichzeitig gratulierte der südkoreanische Politiker auch der österreichischen Bevölkerung zu ihrer Wahlentscheidung, die, wie er sagte, von “der ganze Welt mitverfolgt” wurde.

Ban sprach bei Rede über Multilateralismus

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) und vor einer Schar internationaler Medien berichtete Ban von Einigkeit bei den geführten bilateralen Gesprächen. “Wir sind derselben Überzeugung, dass Multilateralismus eine wichtige Grundlage ist, um aktuelle Herausforderungen zu lösen”, resümierte Ban.

Die Schwerpunkte der Gespräche waren die Nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO für 2030, das Pariser Klimaabkommen und die internationalen Krisen in Syrien und der Ukraine. Vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise erklärte Ban, dass die New Yorker Erklärung für Flüchtlinge und Migranten ein wichtiger Schritt sei, um den Herausforderungen von Migration und Massenvertreibungen zu begegnen. Deren Erfolg liege aber darin, wie Mitgliedstaaten diese anwenden.

Auch Thema beim Wien-Besuch: OSZE-Vorsitz Österreichs 2017

Auch der OSZE-Vorsitz Österreichs 2017 war ein wichtiges Thema des Besuchs. Ban betonte, dass der Vorsitz Österreichs bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) internationale Kooperationen stärke. Österreich sei als Verhandlungsort vieler internationaler Treffen und Abkommen von großer Bedeutung. Ban habe volles Vertrauen, dass Österreich auch in Zukunft eine namhafte Rolle spielen werde.

Ban wurde im Bundeskanzleramt mit einem Handschlag von Kern und einer Umarmung des scheidenden Bundespräsidenten Heinz Fischer empfangen. Die angekündigten bilateralen Gespräche fanden hinter verschlossenen Türen statt. Auch ein Treffen mit dem UNO-Sondergesandten für Jugendbeschäftigung, Werner Faymann, stand auf der Agenda des Wien-Besuchs.

Ban Ki-moon beim UNO-Sitz in Wien

Im Anschluss besuchte Ban den UNO-Sitz in Wien und sprach mit Yury Fedotov, Direktor der UN-Behörde für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), und vor den Mitarbeitern der UNO. “Einer meiner Höhepunkte der Amtszeit ist die Einführung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung”, erklärte Ban vor der versammelten Belegschaft. Die formulierten 17 Ziele seien ein Entwurf für Friede, Wohlstand und Würde und spielten eine wichtige Rolle im UN-Quartier in Wien.

Am Freitag reist Ban zurück nach New York. Zuvor wird der Generalsekretär eine Rede bei der Verleihung des Anti-Korruptions-Preises halten. Die Zeremonie wird vom Emir von Katar, Sheikh Tamim bin Hamad Al-Thani, ausgerichtet.

Die zehnjährige Amtszeit des südkoreanischen Diplomaten läuft am 31. Dezember aus. Sein Nachfolger wird der ehemaligen UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres. Ban war von 1998 bis 2000 südkoreanischer Botschafter in Wien. Die Bundeshauptstadt sei daher wie eine “zweite Heimat” für ihn, sagte Ban. Als UNO-Generalsekretär habe er Wien zwölf Mal in zehn Jahren besucht.

(APA)

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