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Uni Wien will Aslan-Studie zu Islam-Kindergärten prüfen

Die Uni Wien will Aslan-Studie nochmals prüfen.
Die Uni Wien will Aslan-Studie nochmals prüfen. ©APA
Die Universität Wien will die umstrittene Kindergartenstudie des Islamwissenschafters Ednan Aslan einer wissenschaftlichen Prüfung unterziehen.
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Studie verortet Problemfelder
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Der “Falter” hatte am Dienstag ein Dokument veröffentlicht, wonach die Studie von Beamten des Außen- und Integrationsministeriums manipuliert und zugespitzt worden sein soll.

Aslan und das Ministerium bestritten dies. Die Universität Wien sammelt nun alle Fakten zu den medial erhobenen Vorwürfen zur sogenannten Kindergartenstudie. “Auf dieser Grundlage wird eine Prüfung des Sachverhalts erfolgen, um festzustellen, inwieweit die Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis eingehalten wurden”, teilte die Universität am Dienstagabend mit.

Universität Wien will Studie prüfen

Zur Untersuchung von Hinweisen und Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens habe die Uni Wien eine Kommission eingerichtet. Diese Ombudsstelle zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis sei beauftragt, die Berechtigung der im Zusammenhang mit der Studie erhobenen Vorwürfe zu prüfen. Die Kommission berichtet an den Rektor der Universität Wien. Die Ergebnisse der Prüfung werden zeitnah erwartet. Wann dies genau sein wird, gibt die Universität nach der ersten Sitzung der Kommission bekannt, hieß es weiter.

Die NEOS bringen in der Angelegenheit am Mittwoch eine parlamentarische Anfrage ein. Man fordert unter anderem Aufklärung darüber, auf wessen Anordnung die kolportierten Änderungen erfolgten, ob Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) darüber informiert war, ob personelle Konsequenzen geplant sind und ob vorgesehen ist, die Studie, deren wissenschaftliche Integrität nun nicht mehr gegeben sei, neu auszuschreiben. “Wenn tatsächlich eine Studie von Mitarbeiten des Ministeriums so verändert wird, dass mit den Ergebnissen politisches Kleingeld geschlagen werden kann, dann ist das ein Skandal. Das Außenministerium muss hier für Klarheit sorgen”, erklärte der stellvertretende NEOS-Klubobmann Nikolaus Scherak.

Islam-Kindergärten: Kritik gegen Aslan-Studie

Aslan selbst hatte die Vorwürfe zuvor zurückgewiesen. Er stehe zu allen Inhalten und Formulierungen der Studie. Vom Ministerium seien Anmerkungen formaler oder redaktioneller Natur gekommen, inhaltliche Änderungen habe nur er selbst vorgenommen. Via Twitter wies der Islamwissenschafter auch zurück, dass Textpassagen gestrichen worden seien. “All jene Texte, die ich an den betreffenden Stellen herausgenommen habe, können Sie in verschiedenen anderen Stellen finden”, erklärte Aslan.

Laut Integrationsministerium gab es insgesamt 890 Anmerkungen zum Studientext: 256 davon betrafen Satzzeichen, Format und Gendern, 170 Grammatik- und Zeitfehler, 148 Lektorat, insbesondere Satzstellung, 116 Rechtschreibung bzw. Groß- und Kleinschreibung, 87 Quellen und Fußnotenanmerkungen, 59 Kommentare an der Seite, 19 die Verschiebung von Satzteilen und Passagen und 35 inhaltliche Anmerkungen, die von Aslan in Auftrag gegeben wurden.

(APA)

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