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Ungenutztes Potenzial bei digitalen Gesundheits-Diensten in Österreich

Österreich ist mit ELGA auf einem guten Weg.
Österreich ist mit ELGA auf einem guten Weg. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Eine Studie hat gezeigt, dass in Österreich noch viel ungenutztes Potenzial bei digitalen Gesundheits-Diensten vorhanden ist. Damit könnte man sich viel Geld sparen.

Österreichs Gesundheitssystem könnte durch Digitalisierung weit weniger Geld kosten. Wie viel das sein könnte, hat die Unternehmens- und Strategieberatung McKinsey errechnen lassen: Laut ihrer Studie lassen sich Nutzenpotenziale von bis zu 4,7 Mrd. Euro pro Jahr realisieren. Mit ELGA und anderen Anwendungen sei man aber schon auf einem guten Weg.

Österreich international im Mittelfeld

Schon jetzt steht Österreichs Gesundheitssystem im Vergleich zu Deutschland und der Schweiz an der Spitze, nicht zuletzt durch die elektronische Gesundheitsakte (ELGA) und den e-Impfpass. International befinde man sich aber noch im Mittelfeld. Das liege vor allem an der limitierten Nutzung von Gesundheitsdaten, so die Experten von McKinsey. Derzeit würden diese fast ausschließlich zur primären Gesundheitsversorgung genutzt und auch noch nicht flächendeckend.

Bis zu 4,7 Mrd. Euro hätten 2019 eingespart werden können, hätte das österreichische Gesundheitswesen alle Möglichkeiten der Digitalisierung genutzt, befindet die Studie. Das entspreche rund 14 Prozent der gesamten Gesundheits- und Vorsorgekosten in Österreich. Konkret untersucht wurde in der Studie das Potenzial von 26 derzeit in Österreich verfügbaren digitalen Gesundheitstechnologien und deren Nutzen für das Gesundheitswesen. Die Einschätzung, wie sich welche Technologie konkret auswirkt, beruht dabei auf der Auswertung von wissenschaftlichen Publikationen.

Den größten Teil des Nutzenpotenzials macht demnach die Online-Interaktion aus. Hier hätten im Jahr 2019 1,5 Mrd. Euro gespart werden können. Es folgen die papierlosen Daten mit 900 Mio. Euro. Einsparungen bei automatisierten Arbeitsabläufen, Entscheidungsunterstützung und Patienten-Selbstmanagement schlagen mit jeweils 700 Mio. Euro zu Buche.

Eine große Erfolgsgeschichte sei die Partnerschaft IT und Gesundheit nicht gerade, so Studienmitautor Stefan Biesdorf. Programme fokussierten sich oft mehr auf den Arzt als auf die Nutzer der Technologie. Dabei lägen die Vorteile auf der Hand: Das Gesundheitssystem werde produktiver, das Personal entlastet und die Kommunikation schneller.

Auch ELGA könnte mehr genutzt werden

Auch ELGA werde noch nicht in dem Maße genutzt, wie die Elektronische Akte genutzt werden könnte, befindet Biesdorf. Dabei würden Umfragen ganz klar belegen, dass Patienten zum Großteil solche Möglichkeiten nutzen wollen. Ganz oben auf der Liste stehen etwa Online-Terminvereinbarungen. Aber: "Im Gesundheitsbereich gibt es noch zu wenig Anwendungen, die eine Amazaon-artige User-Experience bieten."

(APA/Red)

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