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Ungarisches Großprojekt am Neusiedler See unter Beschuss

Kritik gibt es zum Großprojekt am Neusiedler See.
Kritik gibt es zum Großprojekt am Neusiedler See. ©APA/ROBERT JAEGER (Symbolbild)
Die Beurteilung des ungarischen Großprojekts am Neusiedler See bei Fertörakos fällt alles andere als gut aus. Sie stammt aus einem Gutachten des Biologen Helwig Brunner vom Grazer Ökoteam, das von Greenpeace in Auftrag gegeben wurde.

Durch das Projekt würden mehrere Naturschutzbestimmungen verletzt, Greenpeace fordert daher den sofortigen Baustopp des Tourismuskomplexes.

Neusiedler See: Freizeitresort anvisiert

Das von der ungarischen Regierung vorangetriebene Projekt sehe ein riesiges Freizeitresort im mehrfach geschützten Nationalpark vor. 60 Hektar Natur sollen einem Vier-Sterne-Hotel mit 100 Zimmern, einem Parkhaus und einem Jachthafen mit 850 Bootsliegeplätzen weichen. Die Pläne würden jedoch gegen mehrere Naturschutzbestimmungen, darunter die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie und die Vogelschutzrichtlinie der EU verstoßen. Da auch die Bestände seltener Vogelarten auf österreichischer Seite mitbetroffen seien, sei eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig, so Greenpeace.

Tausende Vögel im Umfeld von Neusiedler See

Das Bauprojekt würde die Lebensqualität der dort lebenden und brütenden Vogelarten deutlich verschlechtern. Zahlreiche Arten, die im Natura-2000-Gebiet besonderen Schutz genießen müssen, sind durch das Großprojekt bedroht, so Gutachter Brunner. Die Ufer am Neusiedler See dienen 45.000 dokumentierten Rastvögeln als Zuhause. Die Baustelle störe die Tiere bereits erheblich, mit Inbetriebnahme werde sich die Situation noch verschärfen.

"Sollte die ungarische Regierung nicht einlenken und das zerstörerische Projekt weiter vorantreiben, muss sich die österreichische Bundesregierung für einen sofortigen Baustopp einsetzen. Auch die EU-Kommission muss sich einschalten, da Ungarn hier einmal mehr EU-Recht mit Füßen tritt", erklärte Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster.

(APA/Red)

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