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Unfälle bei Nebel forderten 16 Tote im Jahr 2011

Besonders das "Lemmingverhalten" fordert viele Unfälle bei Nebel.
Besonders das "Lemmingverhalten" fordert viele Unfälle bei Nebel. ©APA (dpa)
16 Menschen sind im Jahr 2011 auf Österreichs Straßen bei Nebelunfällen getötet worden. Insgesamt wurden bei 425 Nebelunfällen 545 Personen verletzt, berichtete der ÖAMTC unter Berufung auf Zahlen der Statistik Austria. Zwei Drittel der Unglücke ereigneten sich zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember.

“Besonders groß ist die Gefahr von Nebelunfällen auf Autobahnen und Landstraßen”, erklärte ÖAMTC-Verkehrsexperte Markus Schneider in einer Aussendung. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent oder 287) der Nebelunfälle passierten im Freiland, 32 Prozent (138) im Ortsgebiet. Die meisten Nebelunfälle gab es im Vorjahr in Oberösterreich (115), gefolgt von Niederösterreich (108), der Steiermark (60), Kärnten (51), Salzburg (28), dem Burgenland (24), Vorarlberg (21), Tirol (14) und Wien (vier).

Risiko durch “Lemmingverhalten”

“Lemmingverhalten” – wenn sich Autofahrer bei Nebel an das Licht des Vordermanns hängen – berge ein besonders großes Unfallrisiko. Geringer Abstand und zu hohes Tempo seien Unfallursache Nummer eins, so der Autofahrerclub.

Der ÖAMTC rät für eine sichere Fahrt durch den Nebel: Abstand halten, Geschwindigkeit reduzieren und auf Sichtbarkeit achten. “Im Nebel geht es ums Gesehenwerden und Sehen. Abblendlicht, Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchten sind hier die beste Kombination”, empfehlen die Experten. Auf eine gut funktionierende Fahrzeugbeleuchtung sei bei Nebel besonders zu achten.

So kommen Sie sicher durch den Nebel

In einer Aussendung des ÖAMTC gibt der Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik ein paar Tipps, wie man sicher durch den Nebel kommt.

  • Abstand halten. Grundsätzlich sollte mindestens der Zwei-Sekunden-Abstand zum Vorderfahrzeug eingehalten werden.
  • Geschwindigkeit reduzieren. Man muss die Geschwindigkeit schon vor einer Nebelbank den Sichtverhältnissen anpassen. Also runter vom Gas und bremsen. Achtung: Durch die feuchte Fahrbahn wird der Bremsweg länger.
  • Rechts fahren und auf keinen Fall überholen.
  • Besondere Vorsicht beim Links-Abbiegen.
  • Vorsicht im Baustellenbereich. Durch den Nebel sind Markierungen und Verkehrsführungen schwer erkennbar.
  • Sichtbar machen. “Im Nebel geht es ums Gesehen werden und Sehen. Abblendlicht, Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchten sind hier die beste Kombination”, empfiehlt der Experte. Auf keinen Fall darf man Fernlicht verwenden. “Fernlicht reflektiert im Nebel und führt zur Selbstblendung”, erklärt er. Nebelschlussleuchten müssen bei besserer Sicht wieder ausgeschaltet werden, weil sie nachfolgende Fahrer blenden können.

Beleuchtung checken, Fahrtechnik verbessern

Wenn die Sicht durch kürzere Tage und Nebel immer schlechter wird, ist eine funktionierende Fahrzeugbeleuchtung besonders wichtig. “Man sollte daher rechtzeitig die Beleuchtungsanlage überprüfen lassen und vor allem auf die richtige Scheinwerfereinstellung achten”, rät der ÖAMTC-Experte. Aber auch die eigene Fahrtechnik sollte man regelmäßig trainieren.

“Gerade bei schlechter Sicht wird man immer wieder mit Situationen konfrontiert, die rasches und richtiges Handeln erfordern. In der Praxis bleibt meist keine Zeit, um sich das richtige Verhalten zu überlegen”, weiß Frisch. Bei einem Training in einem ÖAMTC Fahrtechnik Zentrum “erfahren” die Teilnehmer, wie sie ihr Fahrzeug auch bei schwierigen Bedingungen im Griff haben. Durch das eigene Erleben kann man das richtige Handeln und Reagieren in kritischen Situationen trainieren.

Die Fahrzeugbeleuchtung können ÖAMTC-Mitglieder im Rahmen der WinterFit-Überprüfung kostenlos an allen ÖAMTC-Stützpunkten checken lassen. Damit ist schon ein wichtiger Schritt getan, damit man sicher durch den Nebel kommt.

(APA)

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