Die Stimmenausgabe, die um 1770 entstanden ist, stammt aus einer Musikaliensammlung aus Bad Ischl und wird derzeit von internationalen Experten untersucht.
Es spricht einiges dafür und einiges dagegen, dass das Werk von Mozart sein könnte, gab sich Biba vorsichtig, was die unbestätigte Autorenschaft des in einer später entstanden Kopie einem anderen Komponisten zugeschriebenen Werkes angeht. Auf keinen Fall ist es ein Gag zum Mozartjahr.
Mit einer einfachen Dreiklangsbrechung beginnt das viersätzige Stück in D-Dur unauffällig, doch schon der zweite Takt findet sich genauso in zwei weiteren Mozart-Symphonien an der gleichen Stelle, kommentierte Biba die von einem Kopisten handgeschriebenen Noten.
Manches an dem Werk wirke unroutiniert, was möglicherweise auf ein Frühwerk hindeute. Oder aber für einen anderen Komponisten sprechen könnte: David Westermayer. In einer Bibliothek in Zagreb findet sich nämlich das gleiche Werk, allerdings in einer später entstandenen Kopie und mit Westermayer als Autor. Und schon steckt man mitten in der musikwissenschaftlichen Forschungsarbeit.
Die Musikaliensammlung konnte die Gesellschaft der Musikfreunde mit Unterstützung einer Mäzenin um rund 5.000 Euro bei einer Auktion im vergangenen Herbst im Salzburger Dorotheum erstehen. Die Stimmenausgaben stammen aus dem Besitz der traditionsreichen Bad Ischler Familie Lidl.