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Umwelt-Aktivisten blockierten Hausfeldstraße in Wien-Donaustadt

Am Donnerstag blockierten Umwelt-Aktivisten die Hausfeldstraße in Wien-Donaustadt.
Am Donnerstag blockierten Umwelt-Aktivisten die Hausfeldstraße in Wien-Donaustadt. ©APA/EXTINCTION REBELLION
Aktivisten von Extinction Rebellion (XR) haben Mittwochfrüh die Hausfeldstraße in Wien-Donaustadt blockiert, um gegen erste Vorarbeiten für die Stadtstraße zu protestieren.

Bei den Demonstranten handelte es sich um acht Personen, die sich "grundsätzlich" friedlich verhalten, hieß es bei der Polizei auf APA-Nachfrage. Beamte seien "im Sinne der Verhältnismäßigkeit an Ort und Stelle". Seitens der Stadt wurde erneut die Wichtigkeit der Stadtstraße für den Bezirk und die Stadtentwicklung betont.

Aktivisten blockierten Hausfeldstraße in Wien

Die Demonstranten haben den Ort für ihre Aktion bewusst gewählt - sie versperrten sitzend und mit Transparenten eine Zufahrt zu einer Baustelle, wo ein Kreisverkehr errichtet werden soll, damit der künftige Baustellenverkehr besser fließen könne, wie es in einer Aussendung der Aktivisten hieß.

Protest gegen Bau der Stadtstraße

"Während die Folgen der Klimakatastrophe immer drastischer in Erscheinung treten, versucht die Stadt Wien, bei Klimakiller-Projekten wie der Stadtstraße Fakten zu schaffen", wurde kritisiert. Die Forderung lautete daher: "Wir sagen: Nein zu diesem Wahnsinns-Projekt aus der Alt-Betonzeit, und damit auch Nein zu jeglichen Vorarbeiten! Geld für Radwege und Öffis statt für noch mehr Autoverkehr!"

Stadtstraße soll A23 und S1 verbinden

Bei der Stadtstraße handelt es sich um eine Verbindungsstraße. Die 3,2 Kilometer lange Strecke soll die Südosttangente (A23, Anschlussstelle Hirschstetten) mit der S1-Spange Seestadt Aspern bei der Anschlussstelle Seestadt West verbinden. Sie gilt als ebenso umstritten wie der geplante Lobautunnel.

Verkehrsfreigabe der Stadtstraße für Ende 2025 geplant

Mit dem Bau der Stadtstraße soll Ende des heurigen Jahres begonnen werden, die Verkehrsfreigabe ist für Ende 2025 avisiert, das Bauende 2026 geplant. Die valorisierten Projektkosten belaufen sich unter Berücksichtigung der derzeitigen Marktlage und Entwicklung auf rund 460 Millionen Euro.

"Die Donaustadt braucht die Stadtstraße"

In einer Stellungnahme gegenüber der APA betonte der Chef der MA 28 (Straßenverwaltung und Straßenbau), Thomas Keller, die Wichtigkeit des Straßenbauprojekts: "Die Donaustadt braucht die Stadtstraße, die einer langwierigen Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen wurde. Die Verkehrsinfrastruktur der Donaustadt, dem flächengrößten Wiener Gemeindebezirk, kann der täglichen Verkehrslawine nicht länger standhalten." Die Stadtstraße würde die verkehrsgeplagten Wohngebiete "massiv" entlasten.

Wie schon Verkehrs- und Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) verwies auch Keller darauf, dass es ohne Stadtstraße keine Seestadt Nord geben werde, da sie laut Umweltverträglichkeitsprüfung vorgeschrieben sei. Bezug nehmend auf die Forderung der Umwelt-Aktivisten, statt in den Straßenbau doch in den Öffi- und Radwegeausbau zu investieren, hob der MA 28-Chef hervor: "Lang bevor die Stadtstraße kommt, hat Wien natürlich die Öffis massiv ausgebaut: Sie hat vor einem Jahrzehnt die U2 in die Seestadt gebaut, noch bevor irgendjemand dort hingezogen ist. Dazu kommt eine begleitende Öffi-Offensive mit Straßenbahnausbau - mit der Linie 26 und der geplanten Linie 27, Busspuren, Radwegen und eben auch die Stadtstraße."

(APA/Red)

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