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Ukraine: Rakenteneinschlag nahe Atomkraftwerk

©Google Maps, Screenshot/Twitter
In der Nähe eines ukrainischen Atomkraftwerks im Süden des Landes ist am Montag nach Angaben des Betreibers eine russische Rakete eingeschlagen.

Die Reaktoren seien unversehrt geblieben, aber an anderen Anlagen seien Schäden entstanden, wie Enerhoatom, der Betreiber aller ukrainischen Atomkraftwerke, mitteilte. Die Rakete habe am frühen Morgen einen Industriekomplex getroffen, zu dem auch das Kraftwerk Piwdennoukrainsk in der Region Mykolajiw im Süden des Landes gehört.

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Das Geschoss schlug nur 300 Meter von der Anlage entfernt ein und löste eine Explosion aus, die mehr als 100 Fensterscheiben zerspringen ließ. Der Angriff führte auch zu einer vorübergehenden Abschaltung des nahe gelegenen Wasserkraftwerks, beeinträchtigte jedoch nicht die Reaktoren des Kernkraftwerk.

Vom ukrainischen Verteidigungsministerium veröffentlichte Überwachungsaufnahmen zeigten zwei große Feuerbälle, die nacheinander in der Dunkelheit aufleuchteten, gefolgt von Funkenregen. Ein Zeitstempel datierte die Aufnahmen auf 19 Minuten nach Mitternacht.

Größtes Kernkraftwerk Europas wiederholt unter Beschuss

Das Kraftwerk Piwdennoukrainsk, auch bekannt als Kernkraftwerk Süd-Ukraine, liegt am Fluss Südlicher Bug, etwa 300 Kilometer südlich der Hauptstadt Kiew. Es ist das zweitgrößte Atomkraftwerk der Ukraine und verfügt über drei Reaktoren. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Freitag vor verstärkten Angriffen auf ukrainische Infrastruktur gewarnt.

Das Atomkraftwerk Saporischschja, das größte in Europa, ist seit Beginn des russischen Angriffskriegs von russischen Streitkräften besetzt und geriet wiederholt unter Beschuss. Die Stromversorgung wurde zeitweise unterbrochen, so dass der Betreiber gezwungen war, das Kraftwerk abzuschalten. Russland und die Ukraine haben sich gegenseitig die Schuld für den Beschuss gegeben.

(AP)

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