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Über 170 Fahrradpolizisten in 21 Wiener Bezirken unterwegs

Mit Juni werden über 170 Fahrradpolizisten in Wien im Einsatz sein.
Mit Juni werden über 170 Fahrradpolizisten in Wien im Einsatz sein. ©APA/EVA MANHART (Symbolbild)
In 21 Wiener Bezirken - in allen außer in Wien-Favoriten und Wien-Simmering, werden mit Juni über 170 Fahrradpolizisten unterwegs sein.
Wiener Fahrradpolizei zieht Jahresbilanz

14 sind ausschließlich für den Fahrraddienst tätig, 160 weitere machen auch klassischen Polizeidienst. "Uns geht es primär um den Schutz von Fahrradfahrern und E-Scooterfahrern", betonte Gabriel Berkes am Freitag als Landeskoordinator des Fahrraddienstes. Kontrollen konzentrieren sich auf Rotlichtsünder sowie Alko- und Drogenlenker.

In Wien über 170 Fahrradpolizisten in 21 Bezirken tätig

Allein bei Schwerpunktaktionen wurden im Vorjahr 1.420 Radlerinnen und Radler und 158 Personen auf E-Scootern erwischt, die das Rotlicht missachtet haben, berichtete Oberstleutnant Berkes. Bei einem gleich zu zahlenden Organmandat sind dann 70 Euro fällig. Ist eine Anzeige nötig, etwa weil zusätzlich Passanten gefährdet wurden, dann sind teils empfindlich höhere Strafen möglich. "Wir machen im Monat circa acht Schwerpunkte - vier bis fünf am Tag und drei bis vier in der Nacht", erläuterte Berkes.

80 Radfahrer motzten ihre E-Gefährte illegal auf

Rund 80 Zweiradfahrer hatten 2022 ihre elektrischen Gefährte illegal aufgemotzt, sodass die Motoren schneller als 25 km/h Höchstgeschwindigkeit oder 600 Watt Leistung erbrachten. Das betraf in erster Linie E-Scooter und sei bei E-Fahrrädern weniger Thema, sagte Berkes. Festgestellt werden die illegalen Tunings laut dem Leiter der Wiener Fahrradpolizei u.a. mit der Laserpistole.

Nicht unbedingt sofort gestraft werden fehlende Ausrüstung wie verpflichtende Reflektoren und in der Nacht vorgeschriebene Beleuchtung an den Fahrrädern und Rollern, erläuterte Berkes auf Nachfrage der APA. Die Lenker würden aufgeklärt, was fehlt, und können ihre Ausstattung dann ergänzen und zu einer weiteren Überprüfung vorbeikommen.

Fahrraddienst im Regelbetrieb in Wien seit 2008

Der Fahrraddienst in Wien besteht im Regelbetrieb seit dem Jahr 2008. Die Beamtinnen und Beamten haben derzeit etwas mehr als 100 Diensträder, die seit kurzem mit Blaulicht und Sirene ausgestattet sind, zur Verfügung. Genutzt werden 88 normale Mountainbikes, der Rest sind E-Mountainbikes. Die Geländegängigkeit der Räder ist laut Berkes vor allem in den Randbezirken hilfreich. Zwei Kolleginnen und Kollegen mit Fahrradmechaniker-Ausbildung kümmern sich um Reparaturen.

Leiter des Fahrraddienstes Wien: "wollen noch weiter aufstocken"

"Wir wollen noch weiter aufstocken", sagte der Leiter des Fahrraddienstes Wien. Mit Favoriten und Simmering gebe es ebenfalls Gespräche. Kolleginnen und Kollegen würden sich genügend finden. Der Dienst sei attraktiv, viel im Freien und lasse sich mit Sport verbinden - und das ganzjährig, außer bei extrem schlechtem Wetter. Angenommen werden sportliche Polizeibeamte, die nach einem Eignungstest eine eigene Ausbildung absolvieren.

Trainer haben Mountainbike-Instruktorkurs

"Unsere Trainer haben einen Mountainbike-Instruktorkurs und geben das Wissen dann weiter", erläuterte Berkes. Neben der Fahrtechnik wie Kurvenfahren, schnell über eine Gehsteigkante kommen, über Stiegen bergab fahren und und weitere Hindernisse überwinden, die in der Stadt auftreten können, bis hin zu einer "Fallschule", um Verletzungen bei Stürzen zu vermeiden, wurde aber auch ein eigenes Einsatztraining für den Fahrraddienst konzipiert. Dabei gehe es darum, "wie positioniere ich mich in einen Einsatz" und Übungen, um schnell vom Fahrrad und aus den genutzten Klick-Pedalen zu kommen und etwa den Pfefferspray oder die Dienstwaffe zu ziehen.

"Mit dem Fahrrad in der Stadt viel schneller unterwegs als mit Auto"

"Du bist mit dem Fahrrad in der Stadt viel schneller unterwegs als mit dem Auto", hob Berkes einen Vorteil des Fahrraddienstes bei Einsätzen hervor. Gegenseitige Rücksichtnahme ist "das A und O", appellierte der Beamte an alle Verkehrsteilnehmer in der Stadt, egal ob sie mit dem Fahrrad, E-Roller, Auto oder zu Fuß unterwegs sind.

(APA/Red)

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