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U2/U5-Linienkreuz Rathaus: So sieht die Untergrund-Baustelle aus

Die U2 ist ab 2023 wieder durchgängig von Karlsplatz bis Seestadt unterwegs.
Die U2 ist ab 2023 wieder durchgängig von Karlsplatz bis Seestadt unterwegs. ©APA/HERBERT-PFARRHOFER
700 Arbeiter arbeiten täglich in der Untergrund-Baustelle des U2/U5-Linienkreuzes. In einem ersten Zwischenfazit wurden auch Journalisten zur Besichtigung der Baustelle eingeladen. Ab Herbst 2023 soll die U2 dann wieder durchgehend zwischen Karlsplatz und Seestadt fahren

Ab 2026 sollen die neue U-Bahnlinie U5 vom Karlsplatz auf der U2-Trasse bis zur aktuell im Bau befindlichen Station Frankhplatz fahren und die U2 2028 bis zum Matzleinsdorfer Platz verlängert sein. Die dafür notwendigen Arbeiten am U2/U5-Linienkreuz Rathaus sind nicht nur oberirdisch, sondern auch unter der Oberfläche bereits voll im Gange, wie ein Baustellenrundgang, zu dem Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) und Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer geladen hatten, zeigte.

U2-Tunnel zwischen Volkstheater und Rathaus

Unter der Erde, im einstigen U2-Tunnel zwischen Volkstheater und Rathaus, war es bei dem Lokalaugenschein für Journalisten dunkel und staubig. Die Verkleidungen an den Decken fehlten, Fahrscheinautomaten, Entwerter, Kameras, Uhren, Notrufstellen und Sprechanlagen waren entfernt worden - genauso wie 210 Kilometer Kabel, die nach den Umbauarbeiten neu verlegt werden müssen.

U-Bahnbau: 700 Bauarbeiter jeden Tag im Einsatz

Die Dimension des Großvorhabens wurde auch anhand einer Zahl veranschaulicht: Insgesamt 700 Menschen arbeiten jeden Tag auf den zahlreichen Baustellen des Projektes. "Der Aufwand ist enorm, wir halten die Sperre aber so kurz wie möglich und liegen voll in der Zeit", sagte Steinbauer. Ab Herbst 2023 soll die U2 dann wieder durchgehend zwischen Karlsplatz und Seestadt fahren, dann gehen die Arbeiten bei laufendem Öffi-Betrieb weiter.

Die kommenden Arbeitsschritte sind auch bereits in Planung: Als nächstes wird etwa im Tunnel selbst mit den Abbrucharbeiten der Bahnsteinkanten aus Granit begonnen: "Die Kanten müssen erneuert werden, weil die Last durch die automatischen Türen zu hoch für sie sein würde", erklärte Wolfgang Körbl, Projektleiter für den Abschnitt U2 Rathaus.

Bahnsteigtüren trennen Bahnsteig von Gleisen

Insgesamt werden in den Stationen Rathaus, Volkstheater, Museumsquartier und Karlsplatz 144 dieser Bahnsteigtüren verbaut, die den Steig von den Gleisen trennen werden. Diese sind notwendig, denn künftig soll auf dieser Strecke neben der U2 auch die voll automatisierte neue Linie U5 unterwegs sein, die ab 2026 in der ersten Ausbaustufe den Karlsplatz und den Frankhplatz verbindet.

Bereit in den unterirdischen Tunneln liegen auch schon die neuen Schienen für eine Strecke von 4,8 Kilometern. Die ersten 300 Meter im Bereich Rathaus sind bereits verlegt, die Abbrucharbeiten der Betonplatten, die unter den Gleisen verlaufen, haben begonnen. "Wir renovieren den gesamten Gleisoberbau mit Schienen, Schwellen und Gleisschotter", erklärte Körbl. Insgesamt werden 2.700 Quadratmeter Betonplatten entfernt und 1.800 Schwellen erneuert.

BIs zu 45 Meter tief unter der Oberfläche

Auch an der Oberfläche sind die Bauarbeiten sichtbar: Bohrfallgeräte bohren bis zu 45 Meter tief in die Erde. Insgesamt 660 Bohrpfähle sollen das Stationsbauwerk unter der Landegerichtsstraße, wo U2 und U5 miteinander verknüpft werden, stützen - der Tunnel selbst befindet sich in 25 Meter Tiefe. Das Problem in dieser Zone ist vor allem auch das Grundwasser. Es wird in einer Leitung gesammelt und fließt direkt in den Donaukanal.

Platz für 300 Millionen zusätzliche Öffi-Nutzer

Am Ende der Ausbaustufe soll das Wiener U-Bahnnetz Platz für 300 Millionen zusätzliche Öffi-Nutzer bieten. Was die Teilstrecke Rathaus - Karlsplatz anbelangt, so kommt es dort ab 2026 zu einem für Wien seltenen Ereignis: Zu einem Parallelbetrieb der U-Bahn. Denn neben der neuen türkisen Linie U5 wird weiterhin auch die U2 diesen Abschnitt befahren.

Der Mischverkehr wird laut derzeitigem Stand 2028 enden. Die U2 wird dann beim Rathaus abzweigen und den Matzleinsdorfer Platz ansteuern - über die neuen Haltestellen Neubaugasse, Pilgramgasse und Reinprechtsdorfer Straße.

(APA/red)

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