TV-Duelle zur Nationalratswahl starten

Mit gleich mehreren Premieren: Noch nie gab es so viele Fernseh-Konfrontationen vor einer Wahl, noch nie diskutierten so viele Spitzenkandidaten und erstmals wird vor Live-Publikum gestritten.
Moderiert werden die Duelle wieder von Ingrid Thurnher.
Die Duelle im ORF
Bis 24. September gibt es dienstags und donnerstags auf ORF 2 TV-Konfrontationen. Den Auftakt machen am Donnerstag um 20.15 Uhr FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache und Grünen-Chefin Eva Glawischnig, gefolgt von Josef Bucher (BZÖ) gegen Parteigründer Frank Stronach (21.05 Uhr). Nur Strache kann in dieser Runde auf TV-Duell-Erfahrung verweisen. Denn 2008 war Alexander Van der Bellen für die Grünen ausgerückt, fürs BZÖ war Jörg Haider angetreten. Und Stronach ist überhaupt ein Newcomer in Österreichs Politszene.
Quotenvergleiche für Stronachs Duelle werden denn auch nicht möglich sein. Das blau-grüne Match im Jahr 2008 – damals gab es insgesamt zehn Zweier-Konfrontationen – hatte 31 Prozent Marktanteil und im Schnitt 744.000 Zuschauer.
Inszenierung im “Superstudio”
Die Kontrahenten treffen diesmal auch nicht in einem kleinen Studio bzw. wie 2008 im Newsroom aufeinander. Vielmehr öffnet der ORF sein großes TV-Theater, in dem je 45 Fans der jeweiligen Spitzenkandidaten als Publikum Platz nehmen. Regisseur Fritz Melchert, der für den Öffentlich-Rechtlichen Großereignisse wie zuletzt die Ski-WM 2013 in Schladming inszenierte, verspricht allen Zuschauern ein “Superstudio”, mit “riesiger Vidiwall”, sechs Kameras und “einem bis zu zehn Meter ausfahrbaren Supertechno-Kran” – letzterer war auch bei “Dancing Stars” im Einsatz.
Beim Rahmenprogramm folgt der ORF dem Trend zur Expertenbeobachtung: Politikwissenschafter Peter Filzmaier sowie Meinungsforscherin Sophie Karmasin sollen im Anschluss an jedes Duell die “Performance” der Kandidaten analysieren.
Konfrontationen auch im Privat-TV
Die TV-Konfrontationen sind längst nicht die einzige Möglichkeit, die Chefs der im Parlament vertretenen Parteien im Fernsehen zu begutachten. Nur wenige Tage vor der Wahl, am 26. September, sendet der ORF seine “Schlussrunde”. Am Küniglberg hat man die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Faymann und Spindelegger ihre Abneigung gegen eine Teilnahme an einer “Elefantenrunde” noch ablegen. Ab 11. September kutschiert ORF-Mann auf ORF 1 die Spitzenkandidaten im Retro-Taxi durch die Gegend (“Die Wahlfahrt”). Am 21. September kommen am “Pressestunde”-Sendeplatz auch die Kleinparteien zu Wort.
Bei den Privatsendern ist auch noch nicht Schluss: Puls4 sendet weitere seiner “Wahlarenen”. ATV bringt am 22. September eine Faymann-Spindelegger-Konfrontation und im Anschluss daran eine Runde mit den übrigen Parteienvertretern.
(APA)