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Türkei: PKK soll hinter Anschlag stecken

Einen Tag nach dem Bombenanschlag auf ein Istanbuler Internet-Café mit einem Toten und 15 Verletzten konzentrieren sich die Ermittlungen der Polizei auf kurdische Extremisten.

Mit größter Wahrscheinlichkeit gehe der Anschlag auf das Konto der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK, sagte am Freitag ein Polizeisprecher in Ankara.

In einem anonymen Anruf hatte sich die Untergrundorganisation „Freiheitsfalken Kurdistans“ (TAK/Teyrbazen Azadiya Kurdistan) zu dem Anschlag bekannt. Unter den 15 Verletzten, die am Freitag noch im Krankenhaus behandelt wurden, sind sieben Polizisten. Das im Istanbuler Stadtbezirk Bayrampasa gelegene Internet-Café wurde häufig von Polizeibeamten einer nahe gelegenen Wache besucht.

Das Internet-Café wurde vor allem von Beamten der Bereitschaftspolizei frequentiert, deren Hauptquartier in der Nähe liegt. Polizeichef Celalettin Cerrah bestätigte im Fernsehsender NTV, dass die Explosion von einer Bombe ausgelöst worden sei. Im November 2003 hatten dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahe stehende türkische Extremisten in Istanbul eine Serie von Selbstmordanschlägen verübt, bei denen rund 60 Menschen getötet worden waren.

Regierung und Militärs in Ankara lehnen Verhandlungen mit den kurdischen Rebellen strikt ab und fordern deren bedingungslose Kapitulation. Im Krieg zwischen der Armee und der PKK wurden etwa 37.000 Menschen getötet. Die von der Türkei, der EU und den USA als terrorististische Organisation eingestufte PKK kämpft seit 1984 für mehr Selbstbestimmung im kurdisch dominierten Südosten der Türkei. Nach der Festnahme des PKK-Chefs Abdullah Öcalan im Jahr 1999 zogen sich rund 5000 PKK-Rebellen in den Nordirak zurück und erklärten den bewaffneten Kampf für beendet.

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