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Türkei-Putsch: Landes-FPÖ-Obmann Bösch glaubt an Inszenierung

"Der angebliche Umsturzversuch in der Türkei durch das Militär muss schwerstens hinterfragt werden"
"Der angebliche Umsturzversuch in der Türkei durch das Militär muss schwerstens hinterfragt werden" ©AFP PHOTO / UMIT TURHAN COSKUN//APA/DIETMAR STIPLOVSEK
"Der angebliche Umsturzversuch in der Türkei durch das Militär muss schwerstens hinterfragt werden", kommentierte der Obmann der FPÖ in Vorarlberg und FPÖ-Wehrsprecher im Nationalrat Oberst Reinhard Bösch die Situation um den Militärputsch von Freitag auf Samstag in der Türkei.
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Tatsächlich gebe es zahlreiche Ungereimtheiten, die auf eine Inszenierung dieses Gewaltaktes durch die Staatsführung schließen lassen, meinte Bösch am Freitag in einer Aussendung.

Präsident Recep Tayyip Erdogan sei beispielsweise bereits kurz nach ein Uhr von seinem Feriendomizil in der Süd-Türkei abgeflogen, zu einem Zeitpunkt, wo die Lage noch keineswegs klar gewesen sei und große Gefahr bestanden hätte, über Istanbul abgeschossen zu werden, so Bösch.

Soldaten hinters Licht geführt

Die am Umsturz beteiligten Soldaten seien größtenteils uninformiert und keine ausgesuchten Kräfte, sondern reguläre Truppen gewesen, denen angeblich gesagt worden sei, das ganze wäre eine Antiterrorübung. Dementsprechend schnell hätten die Soldaten auch entwaffnet und verhaftet werden können.

“Man könnte meinen, dieser Umsturz war nur vorgespielt”, so Bösch, der auch die daraufhin losgetretene Verhaftungswelle von Richtern, Staatsanwälten, Offizieren, Lehrern, Beamten zu Tausenden “mit großer Bestürzung zur Kenntnis” nahm. Der niedergeschlagene Gewaltakt sei im Rahmen einer umfassenden Säuberungswelle offensichtlich dazu genutzt worden, mit allen Gegnern des radikal islamischen Kurses von Präsident Erdogan und seiner AKP abzurechnen. Vor allem würden die säkularen Kräfte eliminiert; die Türkei von Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk dürfte damit Geschichte sein.

(APA)

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