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TU Wien nimmt keine Lehramtsstundenten mehr auf

Lehrerausbildung spielt an der TU Wien künftig keine Rolle mehr.
Lehrerausbildung spielt an der TU Wien künftig keine Rolle mehr. ©APA
An der Technischen Universität Wien werden künftig die Lehrämter Mathematik, Physik, Chemie oder Informatik nicht mehr angeboten. Einzig das Lehramt "Darstellende Geometrie" bleibt vorerst erhalten - allerdings nur solange, bis es durch ein gemeinsam mit der Uni Wien einzurichtendes Studium ersetzt wird. Dieser Entschluss wurde in den Leistungsvereinbarungen mit dem Wissenschaftsministerium festgehalten.
Einsparungen geplant
TU finanziell angeschlagen

In den Leistungsvereinbarungen nennt die TU Wien die “Profilierung des Studienangebots” als eines ihrer Ziele, die Lehramtsausbildung machte bisher nur einen kleinen Teil aus. Im Wintersemester 2011/12 wurden die fünf Lehramtsstudien von 919 Studenten belegt, insgesamt sind an der TU Wien 27.000 Personen eingeschrieben. Veränderungen sind auch bei den Masterstudien geplant, deren Anzahl “bei gleichzeitiger Flexibilisierung” reduziert werden soll.

Keine Lehrerausbildung an der TU Wien

Bei den beiden Massenstudien der TU Wien, Architektur und Informatik, sind aus Sicht der Uni in den kommenden drei Jahren “jedenfalls Maßnahmen zur Verbesserung der Betreuungsrelation (Zugangsregelungen und zusätzliches Lehrpersonal) erforderlich”. In Informatik gibt es derzeit 3.218 prüfungsaktive Studenten (Studienleistung von mehr als acht ECTS-Punkte pro Semester, Anm.), laut Uni aber bei einer anzustrebenden Betreuungsrelation von einem Lehrenden pro 25 Studenten eigentlich nur eine Kapazität von 1.472 Plätzen. In der Architektur ist die Kluft mit 3.702 Studenten bei einer Kapazität von 1.576 Plätzen (bei angestrebten 35 Studenten pro Lehrendem) noch größer. Für das “stark überlastete” Bachelorstudium Architektur soll in den kommenden drei Jahren daher “eine Neuorganisation gefunden werden”.

Bereits fix ist, dass die Studentenzahl ab kommendem Wintersemester in den beiden Studien reguliert wird. Informatik und Architektur zählen nämlich zu jenen fünf Fächergruppen, in denen eine Studienplatzfinanzierung inklusive Platzbeschränkung getestet wird (Ausgangswert für die österreichweite Gesamtzahl an Plätzen sind die Anfänger im Studienjahr 2011/12; Plätze pro Uni werden mit dem Ministerium verhandelt). Beim Personal werden aus dem sogenannten “Qualitätspaket ‘Lehre'” außerdem noch zusätzliche Stellen in Informatik und Architektur geschaffen. Die Zahl wird aber erst festgelegt, wenn die Uni weiß, wie viele Plätze sie in diesen Fächern mindestens anbieten muss, heißt es aus dem Rektorat.

Neue Wege bei der Finanzierung

Neue Wege will die Uni auch bei der Finanzierung gehen: In enger Abstimmung mit ihrer neu formierten Alumni-Organisation will die TU Wien den Anteil privater Projektfinanzierung erhöhen. Vom Ministerium bekommt die TU Wien in den Jahren 2013-2015 ein Grundbudget von 611 Mio. Euro, dazu kommen voraussichtlich 39 Mio. Euro an Hochschulraumstrukturmitteln, deren Vergabe an Kriterien wie die Zahl prüfungsaktiver Studenten und Absolventen gekoppelt ist. Das macht in Summe voraussichtlich 650 Mio. Euro. (APA)

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