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Tsunami: Die kleine Lisa hat ihren Papa wieder

Fünf Tage nach der Flutkatastrophe hat die achtjährige Lisa Bösch ihren Papa wieder in die Arme schließen können. Ihre Mama Andrea liegt auf der Unfallstation der Innsbrucker Universitätsklinik.

Sie ist auf dem Wege der Besserung. Lisa war am Dienstagabend mit einer deutschen Urlauberin aus dem Krisengebiet zurück gekehrt. Sie hatte nach der Flut zwei Tage nichts von ihren Eltern gehört, die schwer verletzt in thailändische Krankenhäuser gebracht worden waren.

„Mir geht es ganz hervorragend, hier ist es wie im Schlaraffenland“, erzählt Andrea Bösch im APA-Gespräch. Sie war in der Nacht auf Freitag mit einer Linienmaschine in München angekommen und nach einer ersten Untersuchung mit dem Notarzthubschrauber nach Innsbruck geflogen worden. Noch in den frühen Morgenstunden wurde sie operiert: Wegen eines offenen Bruchs des Ellbogens und einer infizierten Wunde drohte die Amputation des linken Arms. „Jeder Tag im Spital dort unten bringt dich dem Tod 20 Prozent näher“, meint ihr Mann Alois, der bei den Schwiegereltern in Eichenberg unter gekommen ist.

Andrea und Alois Bösch waren erst am Weihnachtstag nach Khao Lak geflogen. Tags darauf ging die kleine Lisa mit ihrem Papa früh an den Pool. Mama Andrea kam nach dem Frühstück nach. Wie alle anderen Hotelgäste schauten sie aufs Meer, das sich weit zurückgezogen hatte. „Ich hab zu meinem Mann gesagt: Ich habe heute Früh ein Erdbeben gespürt. Das ist doch nicht normal“, erinnert sich die 38-jährige.

Obwohl sie schnell reagieren, ist ein Entkommen nicht mehr möglich. Alois Bösch und seine Tochter werden im Bungalow von den Wassermassen bis unters Dach gehoben und können sich in den Dachbalken festhalten. Mutter Andrea klammert sich an eine Palme: „Als ich mich auch mit dem zweiten Arm festhalten wollte, habe ich gespürt, dass er nur noch am Fleisch herunterbaumelt.“

Gemeinsam flüchten Vater und Tochter auf die umliegenden Hügel. Die Mutter wird von Einheimischen gleich in ein Auto gesetzt und soll ins Krankenhaus. Der Vater hatte Wasser in die Lunge bekommen und muss später ebenfalls ins Krankenhaus. Seine Tochter vertraut er einer deutschen Kinderpsychologin an.

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