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Trotz Finanznot stabile Förderungen für freie Kultur in Salzburg

Es wird gespart und doch auch wieder nicht. Zwar verringert sich das Budget für die freie Kulturförderung im Land Salzburg um zwölf Prozent von 5,8 auf 5,1 Mio. Euro.
Die etwa 55 freien Kulturinstitutionen des Landes können für die Jahre 2010 und 2011 dennoch mit gleich bleibenden Subventionen rechnen, wie der für Kultur zuständige LHStv. David Brenner (SPÖ) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz bekannt gab.

“Das kann natürlich nicht heißen, dass jeder einzelne Verein gleich viel Geld bekommt wie 2009”, argumentierte Brenner. “Es gibt für alteingesessene Initiativen keinen Rechtsanspruch auf ewig gleiche Unterstützung. Wir brauchen auch freie Mittel für Neues und suchen junge, innovative Ausdrucksformen”, betonte Brenner. Über eventuelle Umschichtungen innerhalb der freien Kulturszene gab es bei dieser Pressekonferenz noch keine Auskunft.

Die 700.000 Euro Einsparung lukriert Brenner, indem der budgetierte Bau des Kulturzentrums “Kubus 1014” in Tamsweg aus dem Kulturbudget herausgenommen wird. “Dieser unaufschiebbar dringende Bau soll aus dem 100 Mio.-Euro-Konjunkturpaket finanziert werden und belastet das Kulturbudget daher nicht mehr”, argumentierte der Landeskulturreferent, der nicht nur für einen Teil der Kultur, sondern auch für die Finanzen des Landes zuständig ist. Dieses Ressort ist in Salzburg auf vier Regierungsmitglieder aufgeteilt. “Die Trennung in Museen, Volkskultur, Hochkultur und freie Kultur ist nicht zeitgemäß und absolut künstlich. Aber da war und ist mit der ÖVP nicht zu reden”, so Brenner.

15 der 55 vom Land Salzburg unterstützten Kultur-Institutionen bekommen zweijährige Förderzusagen. Brenner will 13 weitere Vereine in diesen Club der mit mehr als 30.000 Euro unterstützten Initiativen aufnehmen. “Das schafft Planungssicherheit, und die Vereine müssen nicht mehr jährlich, sondern nur noch alle zwei Jahre über Geld mit dem Land verhandeln” sagte Brenner.

Das Gesamtbudget für die Kultur reduziert sich von 48,18 auf 47,15 Mio. Euro, also um rund zwei Prozent. Die großen Institutionen wie Festspiele, Landestheater oder Mozarteum Orchester könnten trotzdem mit einer gleichbleibenden Unterstützung rechnen, sagte Brenner. “Auch in 20 Jahren werden wir immer noch stolz sein auf Mozart und die Festspiele. Aber wir brauchen die junge, kreative Kulturszene genau so dringend. Da geht es nicht in erster Linie um wirtschaftliche Wertschöpfung, sondern um gesellschaftspolitische Perspektiven”.

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