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Trostloser Kick

Österreichs Fußball-Nationalmannschaft hat sich am Mittwoch in der WM-Qualifikation in Aserbaidschan mit einem torlosen Remis begnügen müssen. Die neu formierte Krankl-Elf zeigte dabei eine schwache Leistung.

Gegenüber der 2:3-Niederlage am Samstag in Polen hatte Teamchef Hans Krankl seine Elf gleich an sechs Positionen verändern müssen. Für Standfest, Aufhauser, Schopp (alle gesperrt), Ehmann (verletzt), Kühbauer (Team-Rücktritt) und Hieblinger waren Ibertsberger, Gercaliu, Mörz, Kiesenebner, Amerhauser und Linz in die Mannschaft gekommen. Mörz war zudem der 41. Debütant im 31. Länderspiel in der Krankl-Ära.

Das vom Ex-Torjäger angekündigte “jüngste Nationalteam der Geschichte” wies einen Altersdurchschnitt von 25 Jahren auf, auch sonst wirkte im Republican-Stadion einiges äußerst skurril. Ein Großaufgebot an Sicherheitskräften, Polizisten und Militär war gegenüber dem restlichen Publikum eindeutig in der Überzahl. Die Leistung von Rot-Weiß-Rot passte sich den seltsamen Begleitumständen zusätzlich an. Das neu formierte Team lieferte selten zusammenhängende Aktionen über mehrere Stationen. Es blieb meist beim Stückwerk. Vor der Pause waren Ivanschitz (7.), Linz (8.), Amerhauser (8.), Mörz (11.), Mayrleb (21.) und Stranzl (36., 43.) einem Treffer noch am nächsten gekommen. Nach dem Wechsel verlor Österreich Abwehrchef Stranzl mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel, und auch die Chancen wurden weniger statt mehr. Lediglich Mayrleb sowie die eingewechselten Kuljic und Hieblinger sorgten für etwas Gefahr, die Hausherren hatten durch E. Gulijew nach verunglückter Schranz-Rettungstat sogar den Matchball vor den Beinen (80.). Am Ende blieb es beim enttäuschenden 0:0.

Mit nunmehr zwölf Zählern verspielte Österreich damit auch die letzte rechnerische WM-Chance. Leader Polen (21 Punkte) und England (19) ermitteln in den letzten Partien den Gruppensieger. Die Karten von Hans Krankl für eine Fortsetzung seiner Amtszeit sind nach der schwachen Darbietung sicher nicht besser geworden.

Hans Krankl (ÖFB-Teamchef): “Ich wollte gewinnen und die Spieler wollten es auch. Wir haben sechs Stammspieler ersetzen müssen und eine neu formierte Abwehr sowie ein neues Mittelfeld gehabt. Die Jungen haben sich bemüht, und es wäre schön gewesen, wenn wir am Ende das 1:0 gemacht hätten. Alle haben sich bemüht, am Einsatz und Willen hat es nicht gemangelt. Bei einigen Jungen habe ich auch Positives gesehen.”

Aserbaidschan – Österreich: 0:0
Baku, Republican-Stadion, 3.500, SR Verbist
Österreich: Schranz – A. Ibertsberger, Stranzl (49. Hieblinger), Pogatetz, Gercaliu (81. Säumel) – Mörz, Kiesenebner, Ivanschitz, Amerhauser – Linz, Mayrleb (61. Kuljic)

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