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Troll-Borostyáni-Preis 2009 ausgeschrieben

Zum 14. Mal vergeben das Büro für Frauenfragen und Chancengleichheit des Landes Salzburg und das Frauenbüro der Stadt Salzburg 2009 den Troll-Borostyáni-Preis. Liste der bisherigen Preisträgerinnen

Heuer sollen mit diesem nach der ersten Salzburger Feministin Irma von Troll Borostyáni benannten Preis bildende Künstlerinnen ausgezeichnet werden, die feministische Kritik an Ordnungssystemen und Normen in ihrem künstlerischen Schaffen zum Ausdruck bringen. Nominierungen und Bewerbungen sind bis 12. Februar möglich. Der Troll-Borostyáni-Preis wird für je eine Künstlerin aus der Stadt und dem Land verliehen und ist mit je 1.500 Euro dotiert.

Über die Zuerkennung entscheidet eine unabhängige Jury unter Berücksichtigung der eingebrachten begründeten Vorschläge und der übermittelten Nachweise wie z.B. Fotos von Werken. Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 5. März, um 16 Uhr im Museum der Moderne am Mönchsberg durch Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und Bürgermeister Heinz Schaden statt.

Nähere Informationen gibt es im Büro für Frauenfragen und Chancengleichheit des Landes, Telefon: 0662/8042-4041, Mail: bff@salzburg.gv.at und im Frauenbüro der Stadt Salzburg, Telefon: 0662/8072-2045, Mail: frauenbuero@stadt-salzburg.at.

Troll-Borostyáni war die erste Salzburger Frauenrechtlerin

Irma von Troll-Borostyáni wurde am 31. März 1847 im Haus Griesgasse 4 in Salzburg geboren und gilt als die erste Salzburger Frauenrechtlerin. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte Irma Troll in Salzburg, wo sie geprägt durch die liberale und auf Selbstständigkeit abzielende Erziehung ihrer Mutter aufwuchs. Mit 23 Jahren fasste Irma Troll den Entschluss, Salzburg zu verlassen und so der beengenden Moral des Kleinstadtlebens zu entkommen. Sie “flüchtete” nach Wien, wo sie 1879 durch ihr erstes Buch “Die Mission unseres Jahrhunderts. Eine Studie über Frauenfragen” Protest, Aufsehen, aber auch Beifall erntete. Einige ihrer Hauptanliegen waren die Verbesserung der Rolle der Frau, das Frauenwahlrecht, der Kampf gegen die Prostitution und der Einsatz für den Zugang von Mädchen zu guter Ausbildung und für die Zulassung von Frauen zu Hochschulen.

1882 kehrte sie nach Salzburg zurück, durch Heirat lautete ihr Name nun Irma Troll-Borostyáni. In der Kleinstadtidylle Salzburgs wurde Troll-Borostyáni als Provokation empfunden. Einerseits sorgten ihre radikal-feministische Einstellung und ihr Engagement im “Salzburger Freidenkerverein” für Widerstand, andererseits stieß man sich an Troll-Borostyánis äußerer Erscheinung. Schon als junges Mädchen war sie als der “erste Bubikopf” in Salzburg bekannt und auch nach ihrer Rückkehr aus Wien trug sie ihr Haar betont kurz. Ihr Erscheinungsbild war maskulin – Masche, Hemd, Sakko – verstärkt durch die Tatsache, dass sie öffentlich Zigarren rauchte. Am 10. Februar 1912 verstarb die 65-jährige Irma Troll-Borostyáni an einem Gehirnschlag.

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