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Treichl: Nächste Finanzkrise kommt bereits

Branche hat "relativ wenig aus der Krise gelernt"
Branche hat "relativ wenig aus der Krise gelernt" ©APA (Techt)
Die nächste Finanzkrise kommt und sie wird noch ärger sein als die jetzige, sagte Erste-Chef Andreas Treichl laut ORF bei einer ÖVP-Veranstaltung am Freitag.

Treichl verteidigt zugleich das relativ konservative Geschäftsgebaren der Banken im mittelosteuropäischen Raum. Hier würden noch zum allergrößten Teil dem traditionellen Bankgeschäft entsprechend Spareinlagen hereingenommen und Kredite vergeben.

Treichl: Nächste Finanzkrise trifft auch Rohstoffe

“Ich sehe jetzt eine riesige Gefahr dadurch, dass meine Branche relativ wenig aus der Krise gelernt hat. Denn die Chancen unfassbar schnell unfassbar viel Geld mit nicht traditionellem Geschäft zu verdienen, sind unheimlich hoch. Ich glaube, dass die nächste Krise nicht über die Immobilien, sondern über die Rohstoffe kommen wird”, wird Treichl auf Salzburg.orf.at zitiert.

Die Politik habe zwar, zum Teil zu Recht, die Kreditvergabe in den letzten Jahren erschwert. Aber es habe sich niemand um die Sicherheit von Anleihen gekümmert. Kreditvergaben an vertrauenswürdige Firmen seien im Vergleich zu Ausleihungen an Staaten zu streng reglementiert. “Ein Beispiel: Eine Firma, die ich seit 100 Jahren kenne, die noch nie einen Verlust gemacht hat und 50 Prozent Eigenkapital hat, möchte jetzt einen Kredit von mir haben. Dann brauche ich als Bank heute zehn Mal so viel Eigenkapital, wie wenn ich eine Anleihe an Griechenland vergebe, wo ich jetzt schon weiß, dass die wenn dann nur über die Steuerzahler zurückgezahlt werden kann”, so Treichl laut ORF-Homepage.

Erste-Chef: “Politiker sind zu blöd und zu feig”

Treichl weiter: “Das ist eine Frechheit, das ist ein ganz grober Fehler. Unsere Politiker sind zu blöd und zu feig dazu und zu unverständig dafür, weil sie von der Wirtschaft keine Ahnung haben, um dagegen zu wirken und das wird Österreich schaden und wir werden hinter andere Länder zurückfallen.” Eine Demokratie, die solchen Auswüchsen nichts entgegen setzen könne, verliere ihre Legitimation und öffne politischen Scharlatanen Tür und Tor, so Treichl laut ORF. (APA)

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