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Traditioneller Brauch

Der in der Schweiz bei Jung und Alt beliebte Brauch vom “Dreikönigskuchen" lockt auch zahlreiche Vorarlberger in benachbarte Schweizer Backstuben. [3.1.2000]

Am 6. Jänner darf jede(r) einen Tag lang König sein –
man muss nur das richtige Stück vom “Dreikönigskuchen” erwischen. Der in
der Schweiz bei Jung und Alt beliebte Brauch vom “Dreikönigskuchen” lockt
zu Heilig-Drei-König auch zahlreiche Vorarlberger in benachbarte Schweizer
Backstuben.

“Im Dreikönigskuchen befindet sich eine kleine Königsfigur”, erklärt der
Schweizer Bäckermeister Norbert Keller aus Au im St. Galler Rheintal: “Wer
sie findet, darf ‘König’ sein und sich einen Tag lang von seinen
Familienmitgliedern bedienen und verwöhnen lassen.” Freilich hofft man,
dass vor allem die Kinder fündig werden.

“Der Dreikönigskuchen”, so Keller, “ist ähnlich dem ‘Zopf’ in Vorarlberg
und wird bei uns speziell nur für den 6. Jänner gebacken.” Die Königsfigur
ist etwa drei Zentimeter groß und aus Plastik. “Kinder essen den Kuchen
deshalb sehr vorsichtig, weil sie ja wissen, was drin ist, oder brechen ihn
einfach auf”, erklärt der Bäcker.

Der Brauch des “Dreikönigskuchens” war im Mittelalter über ganz Europa
verbreitet und ist in den vergangenen Jahren vor allem in der Schweiz
wieder populär geworden. Ursprünglich stammt der Brauch aus dem Römischen
Reich. “Vor rund 2000 Jahren”, erzählt der Historiker Dr. Max Währen,
“ehrten die alten Römer ihren Saatengott durch ein vergnügliches Fest der
Freiheit und Gleichheit, bei dem auch Sklaven an einem Tag König sein
durften.” Die römischen Legionen verbreiteten diesen Brauch bis an die
Donau und über Frankreich und England.

(Bild: VN)

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