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"Tote Hose" im Schlafzimmer?

Nicht einmal die Hälfte der Österreicher (43 Prozent) ist mit ihrem Liebesleben zufrieden, wie aus der aktuellen "Durex"-Studie hervorgeht.

Wie aus der „Durex“-Studie hervorgeht, wünschen sich vier von zehn Österreichern mehr Zeit für die schönste Nebensache der Welt. „Stress ist eine Sex-Bremse“, erklärte Psychologe und Psychotherapeut Bernhard Ludwig bei der Pressekonferenz in Wien. In der Hektik des Alltags bleibe die Romantik oft auf der Strecke.

„Was im Berufsleben als Burn-out-Syndrom diagnostiziert wird, macht sich nun auch im Schlafzimmer breit. Die Zeit für die Liebe wird knapp“, so der „Sexperte“. Weltweit wünscht sich der Durex-Befragung in 26 Ländern zufolge etwa ein Drittel mehr ungestörte Zweisamkeit mit dem Partner. Stress und Müdigkeit sind für 37 Prozent der insgesamt 26.000 Befragten ein Lust-Killer. Schöner Sex geht stattdessen für rund 40 Prozent der sexuell aktiven Erdenbürger mit Romantik, Zärtlichkeit und Liebe einher. Mehr als die Hälfte hatte bereits Erektionsprobleme, rund 60 Prozent schmerzhaften Sex.

Zufriedenheit herrsche im Bett vor allem bei Paaren, weniger bei Singles. Bei Pärchen, die sich gegenseitig Feedback geben, funktioniere die schönste Nebensache der Welt besonders gut, erklärte Ludwig. Der „Ohrgasmus“ beginne nämlich bereits im Kopf. Außerdem gelte: Je mehr Sex die Befragten haben, desto zufriedener sind sie mit ihrem Liebesleben.

Die Österreicher sind im internationalen Vergleich keine Sex-Muffel: Mit 115 Mal pro Jahr tun sie „es“ häufiger als der weltweite Durchschnitt (103). 68 Prozent der Männer und 72 Prozent der Frauen nehmen sich hier zu Lande wöchentlich Zeit für intime Zärtlichkeit. „Sex-Kaiser“ sind die Griechen: Die Südländer kommen 164 Mal pro Jahr zur Sache. „Vizeweltmeister“ Brasilien bringt es jährlich auf 145 Liebesspiele. Dahinter rangieren Russland und Polen mit jeweils 143. In deutschen Betten geht es etwas häufiger zur Sache (117 mal pro Jahr) als in rot-weiß-roten. Besonders zurückhaltend sind die Japaner: Sie tun „es“ im Schnitt jährlich 48 Mal und sind damit globales Sex-Schlusslicht. Auch die US-Amerikaner sind mit 85 jährlichen Liebesspielen unterdurchschnittlich aktiv.

Quantität dürfte jedoch nicht unbedingt Qualität bedeuten. Nur knapp die Hälfte der Griechen (und auch Österreicher) bezeichnet ihr Sexualleben als aufregend – dafür geht es in Nigeria „heiß her“: Knapp 80 Prozent bewerten ihr Liebesspiel dort als spannend. In Japan ist Sex hingegen nur für jeden zehnten Liebenden zufrieden stellend.

Rund 80 Prozent der Befragten in den Spitzenreiter-Ländern Griechenland, Brasilien und Polen ist Sex wichtig. In Österreich stimmen dem mehr als zwei Drittel zu. In Asien scheint die „schönste Nebensache der Welt“ weniger Stellenwert zu haben: Nur für 39 Prozent der Japaner und 38 Prozent der Thais ist Sex wichtig. Dies sei dort kein öffentlich diskutiertes Thema, begründete Ludwig.

Beim „Durchhaltevermögen“ mussten die Griechen die Krone an die Nigerianer abgeben: Die Afrikaner nehmen sich im Schnitt 24 Minuten für ihre Partner Zeit, die Griechen 22,3. Durchschnittlich widmen die Erdenbürger einem Geschlechtsakt 18 Minuten, die Österreicher knapp 17. Nicht einmal eine viertel Stunde dauert „es“ in Frankreich (14,6 Minuten) und im letztplatzierten Land Indien (13,2).

Besonders befriedigend dürfte Sex für die Mexikaner, Südafrikaner, Italiener und Spanier sein: Bei der Durex-Umfrage gaben zwei Drittel von ihnen an, fast immer einen Orgasmus zu erleben. In Österreich kommen 60 Prozent regelmäßig zum Höhepunkt – 84 Prozent der Männer, aber nur 37 Prozent der Frauen. Am häufigsten erreiche hier zu Lande die Altersgruppe der über 65-Jährigen den „Gipfel der Lust“. Denn Erfahrung und körperliches Selbstverständnis spiele eine wichtige Rolle, erklärte Ludwig. In Deutschland kommen 55 Prozent regelmäßig zum Orgasmus. Schlusslichter sind einmal mehr die Asiaten: Nur rund ein Viertel der Chinesen und Japaner erreichen fast immer den Höhepunkt.

Für die „Sexual Wellbeing Global Survey“ wurden im Auftrag von Durex von August bis September 2006 weltweit rund 26.000 Menschen mittels Online-Fragebögen befragt – darunter 542 Österreicher. Nach der nun veröffentlichten ersten Teilstudie zur sexuellen Zufriedenheit sollen schrittweise weitere Ergebnisse präsentiert werden.

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