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Tor oder nicht – Elfer sorgte für große Aufregung

Das Landesliga-Entscheidungsspiel in Südtirol zwischen Tramin und Dro musste nach einem Rekurs wiederholt werden.
Video: Der kuriose Elfmeter

120 Spielminuten inklusive Nachspielzeit waren beim ersten Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Oberliga zwischen Tramin und Dro ohne Tore verstrichen. Dafür überschlugen sich im anschließenden Elfmeterschießen die Ereignisse: Beide Teams hatten je einmal verschossen, als sich Michael Palma beim Stand von 4:4 das Leder am Punkt zurechtlegte und den Ball an die Querlatte knallte. Dro-Tormann Angeli hatte sich bereits zum Jubel abgedreht und alles hatte den Anschein, als wäre soeben die Vorentscheidung zu Gunsten der Trentiner gefallen. Doch dem war nicht so: Der Ball nahm eine seltsame Flugbahn, sprang von der Latte ins Feld und kullerte kurioserweise ins Tor.

Schiedsrichter El Hadi entschied auf Tor. Den folgenden Elfmeter von Dro konnte Tramin-Torhüter Rossato abwehren und besiegelte somit Tramins nicht mehr für möglich gehaltenen Aufstieg – so dachten zunächst alle, bis bekannt wurde das Dro Rekurs gegen den Schiedsrichterentscheid eingelegt hatte.

Keine klare FIFA-Regel

Dabei hatten sich die Sportrichter auf Regel 14, Punkt 12g des italienischen Regelwerks berufen. Dort heißt es: Wenn der Ball den Pfosten oder die Querlatte trifft und zurück ins Feld springt, sei die Aktion beendet. In den FIFA-Spielregeln 2010/11 taucht dieser Passus aber nicht auf. Eine solche Regel gibt es weder unter dem Kapitel „Elfmeterschießen“ bzw. „Strafstöße“.  

Unterschiedliche Meinungen zu dieser Aktion gibt es auch in Vorarlberg: „Im Regelbuch steht nichts genaues. Ich denke aber, dass der Schiedsrichter richtig entschieden hat“, meint der Dornbirner Bundesliga-Unparteiische Thomas Gangl. „So wie der Elfmeter beschrieben ist, hat der Schiedsrichter meiner Meinung nach falsch gehandelt und hätte den Treffer nicht geben dürfen“, fügt Vorarlbergs Regelinstruktor Roland Rüdisser hinzu.

Fakt ist, dass eine Disziplinarkommission des italienischen Fußballverbandes die Empfehlung des Schiedsrichterverbandes AIA nicht angenommen hat und den Gegenrekurs von Tramin ablehnte. Schlussfolgerung: das Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Oberliga  wurde wiederholt.

Am Ende jubelte wieder Tramin

Das Wiederholungsspiel vor 2500 Fans in Bozen war dann an Dramatik kaum zu überbieten. Erneut musste ein Elfmeterschießen die Entscheidung herbeiführen. Und wieder behielt Tramin, diesmal ohne jeglichen Zweifel die Oberhand. Nach der relgulären Spielzeit stand es 1:1. Zum Glück hat am Ende doch der Sport gesiegt. (VN)

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