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Tolja soll einvernommen werden

Dem Torhüter von SW Bregenz, Almir Tolja, sollen laut der "NEUE" in Zusammenhang mit dem Schiedsrichter- und Wettskandal Kontakte zu mutmaßlichen Drahtziehern der deutschen Wettmafia nachgewiesen worden sein.

Ermittlungen der Kripo haben demnach den Verdacht erhärtet. Der Ermittlungsakt bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch beweist laut der Zeitung, dass Tolja im Gegensatz zu seinen bisherigen Behauptungen doch einen der Brüder S. kennt, die als Chefs der Wettbande gelten. Zwischen den Telefonanschlüssen von Tolja und jenem von Filip S. konnten die Ermittler 76 Telefonkontakte per SMS im Zeitraum von September 2004 bis Dezember 2004 zurück verfolgt werden.

Besonders verdächtig erscheint der Funkverkehr, den Tolja am 3. Februar 2005 geführt hatte. Am Tag, nachdem die Brüder S. in Berlin verhaftet worden waren, wurden bei Tolja nicht weniger als 177 SMS- und Gesprächsverbindungen registriert. Für die Fahnder drängt sich hier der Verdacht auf, “dass Tolja von der Verhaftung erfuhr und im Zuge dieser enorm vielen Gespräche vermutlich versuchte, nähere Informationen zu erhalten beziehungsweise sich mit allfälligen Mittätern abzusprechen.“ Filip S. hat sich nach Recherchen der Fahnder mehrere Male in Bregenz aufgehalten. Besonders auffällig sei dabei gewesen, dass diese Kurzbesuche immer unmittelbar vor Bundesligaspielen von SWB stattfanden.

Belastende Zeugenaussagen kommen nach dem Bericht der „NEUE“ auch aus Berlin. So gab der Rechtsanwalt des geständigen Schiedsrichters Robert Hoyzer, Thomas Hermes, zu Protokoll: “An den Erstligaverein Bregenz kann sich mein Mandant genau erinnern. Hier hatte Filip S. zu Spielern Kontakt“, die er allerdings namentlich nicht kenne. Und weiter: “Die Spiele der Mannschaft wurden zum Teil vorher besprochen und manipuliert, so dass Bregenz Spiele absichtlich verlor.“

Tolja soll diese Woche einvernommen werden
Almir Tolja soll in den kommenden Tagen zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen befragt werden. Das berichtete Montagvormittag ORF Radio Vorarlberg in Berufung auf den Feldkircher Staatsanwalt Franz Pflanzner. Parallel würden auch die Ermittlungen gegen andere Bregenz-Spieler weitergeführt. Nach Angaben von Pflanzner hat Tolja bisher jede Aussage verweigert. Man werde versuchen, ihn in den nächsten Tagen zu einer Aussage zu bewegen, zwingen könne man ihn aber nicht. Vielleicht gebe es ja eine Erklärung für die Kontakte mit Filip S., die nichts mit dem Wettskandal zu tun hätten. Weiters will Pflanzner abklären, ob Filip S. und Robert Hoyzer nähere Angaben zu Bregenz machen wollen. In diesem Fall bestünde eventuell die Möglichkeit, die beiden durch Vorarlberger Beamte befragen zu lassen. Almir Tolja hat zu den jüngsten Vorwürfen nicht Stellung genommen. Der Anwalt von Tolja, Nicolas Stieger, weilt nach Angaben seiner Kanzlei auf Urlaub und war für die APA zunächst nicht erreichbar.

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