AA

Tipps wie man Haustieren Silvester erträglicher macht

Tiere leiden besonders unter dem Lärm und Krach in der Silvesternacht.
Tiere leiden besonders unter dem Lärm und Krach in der Silvesternacht. ©dpa/lhe
Jeder Haustierhalter kennt das: Große Aufregung und unwohlsein bei seinen Schützlingen in der Silvesternacht. Der Verein Vier Pfoten gibt Tipps, wie man Silvester für Tiere angenehmer gestalten kann.
Silvester-Feuerwerke in Österreich

Auch wenn große Zusammenkünfte erneut verboten sind, viele Städte ihre offiziellen Feuerwerke bereits abgesagt haben und Innenminister Gerhard Karner scharfe Kontrollen ankündigte, die Silvesternacht mit ihren Böllern und Raketen macht Tieren Panik. Vier Pfoten gibt Tipps, wie man seinen Schützlingen in dieser Nacht beistehen kann.

Tipps wie man Haustieren die Silvesternacht erträglicher macht

Das Allerwichtigste ist es, den Tieren in solchen Ausnahmesituationen eine Rückzugsmöglichkeit innerhalb der vier Wände zu bieten. Hunde versuchen oft, bei Herrchen oder Frauchen Schutz zu suchen, manche Hunde verkriechen sich aber auch beispielsweise unter einem Tisch oder dem Bett. Eine eigene „Sicherheitszone“ in Wohnung oder Haus, die dem vierbeinigen Freund vertraut ist und in der er sich ausgiebig mit Kauartikeln und Futterspielzeug beschäftigt, kann sehr beruhigend wirken.

Außerdem empfiehlt es sich laut Vier Pfoten, die Fenster zu verdunkeln, damit eventuelle Lichteffekte nicht in die Räume dringen können. Beruhigende Musik in angepasster Lautstärke dämpft zusätzlich die Geräuschkulisse des Feuerwerks und wirkt den Anspannungen des Vierbeiners entgegen. 

Freigänger-Katzen zu Silvester nicht nach draußen lassen

Auch viele Katzen leiden unter der Knallerei. Daher sollten ihnen auch alle Unterschlupfmöglichkeiten zur Verfügung stehen, auch in Räumen, zu denen sie sonst keinen Zutritt haben. „Ein geöffneter Kleiderschrank im Schlafzimmer kann da schon viel Schutz bieten – auch wenn wir das den Samtpfoten normalerweise nicht durchgehen ließen. Schließlich ist Silvester immer eine Ausnahmesituation für Tiere", empfiehlt Veronika Weissenböck, Kampagnenleiterin bei Vier Pfoten.

Freigänger-Katzen sollten an diesem Tag keinesfalls nach draußen gelassen werden. Zu groß ist die Gefahr, dass sie - aufgeschreckt von dem Lärm - in Panik weit weglaufen. Als vorbeugende Maßnahme rät VIER PFOTEN Katzenhalter:innen, ihr Tier auf jeden Fall chippen und registrieren zu lassen. Gelingt es der Katze trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, nach draußen zu entwischen und wegzulaufen, besteht so dennoch die Chance auf eine Wiedervereinigung.

Wichtig sei es, so viel Normalität wie möglich zu schaffen

Fürchten sich die Tiere in der Silvesternacht, so ist es das Wichtigste, voll und ganz für sie da zu sein. Aber es gilt hier, das richtige Maß zu finden. Denn auch wenn Tierhalter es nur gut meinen, ist eine übertrieben emotionale Aufmerksamkeit nicht dienlich. „Das Tier weiß sonst, dass es tatsächlich einen Grund hat, Angst zu haben“, sagt Weissenböck. „Gut ist es, so viel Normalität wie möglich zu schaffen. Das kann zum Beispiel bedeuten, die gewohnte Geräuschkulisse in Wohnung oder Haus herzustellen, also z.B. Radio oder den Fernseher einzuschalten.“

Hunde sollten schon lange vor dem Jahreswechsel vorbereitet werden

Der Verein Vier Pfoten empfiehlt zudem, Hunde schon lange vor dem nächsten Jahreswechsel auf den Ausnahmezustand vorzubereiten. „Sinnvoll ist es, schon einige Tage davor den Hund beim Gassigehen nicht von der Leine zu lassen. Denn manche Tiere laufen in Panik weg, wenn sie Böller hören, und sind dann zu verstört, um wieder nach Hause zu finden“, so Veronika Weissenböck. „Was das Gassigehen am 31. Dezember betrifft, so sollte man die letzte Runde früh genug erledigen, damit man nicht in der lautesten Zeit rund um Mitternacht mit dem Hund hinaus muss.“

Auch Stress bei Meerschweinchen und Kaninchen

Auch Meerschweinchen, Kaninchen und Co. sind übrigens sehr stressanfällig. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, die Tiere während des Feuerwerks in einem ruhigen Raum zu halten. Geräuschdämmung bieten Decken über den Käfigen. Geschlossene Vorhänge tragen zudem dazu bei, dass die Kleinsäuger die beängstigenden Lichtbilder nicht sehen können. Eine zusätzliche Schicht Einstreu gibt ihnen zusätzlich die Möglichkeit, sich noch besser zu verstecken. 

Wildtiere leiden unter dem Lärm von Feuerwerken und Böllern

Feuerwerke, Raketen und Knallkörper bedeuten aber nicht nur für Heim-, sondern auch für Wildtiere enormen Stress. Sie reagieren auf die für sie ungewohnten Störungen mit panikartiger Flucht. Diese Stresssituation kostet die Tiere viel Energie. Besonders im Winter, wenn das Nahrungsangebot niedrig und eventuell durch Eis und Schnee verschärft wird, kann das schnell zum Tod durch Erschöpfung führen. Außerdem kann es passieren, dass Tiere in Panik auf Straßen laufen und Unfälle verursachen.

„Wir Menschen haben Tieren gegenüber eine große Verantwortung. Wir können unseren Haustieren den furchtbaren Stress zu Silvester zumindest erträglicher machen, indem wir bei ihnen bleiben und auf sie achten“, so Veronika Weissenböck abschließend.

(Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Tipps wie man Haustieren Silvester erträglicher macht
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen