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Tierschützer gegen Fiaker

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Die Arbeitsbedingung für die rund 320 Wiener Fiakerpferde sind nach Ansicht des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) unzumutbar. Ihrer Ansicht stehen die Tiere bis zu 14 Stunden im Geschirr.

Deshalb ließen sich am Donnerstag zwei Aktivisten für die gute Sache vor den Karren spannen und führten als menschliche Kutschpferde einen Demonstrationszug durch die Wiener Innenstadt. Ihre Forderungen: Kürzere Arbeitszeiten und bessere Haltungsbedingungen für die Tiere.

Mit den Transparenten „Wien ist anders. Kein Herz für Pferde“ und „Als Tradition getarnte Tierquälerei“ setze sich der Zug vom traditionellen Fiakerstandplatz am Heldenplatz in Richtung Stock-Im-Eisen-Platz in Bewegung. Zu den beiden Tierschützern in Erdäpfelsäcken, die eine Kutsche hinter sich herzogen, gesellte sich ein gutes Dutzend Demonstranten.

Die Hauptforderung des VGT seien kürzere Arbeitszeiten, da die Pferde zum Teil 14 Stunden im Geschirr stehen müssten, klagte Aktivistin Maria Griebl. Außerdem gehöre zumindest ein wöchentlicher Ruhetag auf einer Freikoppel vorgeschrieben. Und die Stallungen der Tiere seien, wie man sich bei Lokalaugenscheinen überzeugt habe, zum guten Teil desaströs: Die Pferde würden in einigen Fällen in Kellergeschossen nahezu ohne Tageslicht und angebunden gehalten.

Ein weiteres Problem sei im Sommer die Hitze, in der die Tiere schutzlos stehen müssten. Das Argument der Fiakerbefürworter, dass es sich beim Pferd um ein Steppentier handle, sei zwar richtig, aber dort seien die Tiere auch nicht dieser Belastung ausgesetzt. Ihr Verein würde jedenfalls das generelle Verbot von Fiakern in Wien bevorzugen, man sei aber realistisch und beschränke sich auf die Forderung nach Verbesserungen.

Die Fiakerunternehmer würden periodisch von der Stadt Wien kontrolliert, beschied deren Spartenobmann in der Wiener Wirtschaftskammer, Heinrich Frey gegenüber der APA. Und dass Tiere wirklich 14 Stunden am Stück im Geschirr stehen müssen, „kann ich mir in der Praxis nicht vorstellen“, so Frey. Man dürfe hier nicht die erlaubte Ausfahrzeit der Fiakerunternehmer, die von 9.00 Uhr bis 23.00 Uhr in der City ihre Runden drehen dürften, mit der Arbeitszeit der Pferde verwechseln.

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