Alfred Maier zieht die Tierbabys nun mit der Flasche auf und nimmt sie nachts sogar mit nach Hause, teilte der Zoo am Mittwoch in einer Aussendung mit. Die Tier-Experten testen damit eine neue Aufzuchtmethode.
Tagsüber wohnen die Lisztäffchen in einer geschützten Behausung inmitten des großen Geheges ihrer Artgenossen. So kann sich das Zwillings-Paar an die Erwachsenen gewöhnen, sie sind aber nicht auf die Fürsorge ihrer Tanten angewiesen. Gefüttert werden sie nämlich von ihrer menschlichen Ersatz-Mama: Während des Tages versorgt Fredi Maier seine Schützlinge so, dass er sie möglichst nicht berühren muss – um eine allzu enge Bindung zu vermeiden. Abends holt er die Äffchen, deren Haarpracht an die des österreichischen Komponisten und Namensgebers Franz Liszt erinnert, aus ihrem kleinen Gehege und betreut sie Zuhause.
Generell sei eine Aufzucht von Wildtieren durch Menschen im Schönbrunner Zoo nicht gerne gesehen, weil die betroffenen Tiere oft ein Leben lang von ihren Artgenossen isoliert bleiben. Diese spezielle Sozialisierung sei aber bereits bei Zwergseidenäffchen erfolgreich gewesen, erklärte der Vize-Direktor des Tiergartens, Harald Schwammer.