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Tibet gegen Sportreporter - Fußballmatch zur "Völkerverständigung"

Das tibetische "Fußball-Nationalteam" hat am Sonntagabend seinen Wien-Besuch mit einem Spiel gegen eine Auswahl österreichischer Sportjournalisten abgeschlossen.

Trotz der politischen Umstände rund um die jüngsten Proteste von Tibetern gegen die chinesische Herrschaft stand der Sport im Vordergrund, was auch die Trainer beider Mannschaften betonten. Gerüchten zufolge gab es beim Zustandekommen des Spiels allerdings Hindernisse.

Auf der Anlage des FC Mariahilf jagten die beiden Mannschaften dem runden Leder hinterher. Unübliche kulinarische Spezialitäten für einen Fußballplatz waren die tibetischen Gerichte, die es anstatt der obligaten Bratwurst zur Verköstigung gab. Wie bei den Spielen der tibetischen “Nationalelf” gegen die Wr. Viktoria und den FC Stadlau zuvor gab es auch diesmal wieder zahlreiche tibetische Verkaufsstände, wo sich die Fans mit Fahnen und T-Shirts eindecken konnten.

Vor Beginn des Spieles kam es zu einer politischen Geste beider Mannschaften, indem die Kapitäne mit den Nationalflaggen Österreichs und Tibets sowie einer symbolischen Olympischen Fackel unter großem Applaus der Zuseher eine Runde um den Platz drehten. Die Präsidentin der Tibeter Gemeinschaft Österreich (TGÖ), Tseten Zöchbauer, meinte anschließend bei einer kurzen Ansprache, dass Sport “Freundschaft” bedeute und bedankte sich, genauso wie der Teamchef des tibetischen Nationalteams Kalsan Dhandup, bei den Journalisten für das sportliche Kräftemessen. Der Teamchef der Journalisten, Hans Hofstätter vom “Bezirksjournal”, meinte, es sei für ihn eine “Ehre” gegen die Tibeter antreten zu dürfen.

Wie es sonst bei einem Ländermatch üblich ist, wurden vor dem Spiel Wimpel getauscht und die Nationalhymnen gesungen, bevor es 90 Minuten zur Sache ging. Nachdem die Tibeter ihre ersten beiden Spiele in Wien verloren hatten, zeigten sie sich diesmal besonders motiviert, jedoch reichte es nur zu einem 0:0 gegen die Sportreporter.

Noch am Nachmittag stand das Zustandekommen des Spiels Gerüchten zufolge auf der Kippe, da einige Sportjournalisten bei einer Teilnahme angeblich um ihre Einreisegenehmigung für die Olympischen Spiele im Sommer in der chinesischen Hauptstadt Peking fürchteten. Im Gespräch mit der APA dementierte Hofstätter dies jedoch. Er hätte “nie abgesagt”, da dieses Match der “Völkerverständigung” diene, und er hoffe noch immer auf ein Spiel gegen die Tibeter in deren Heimat.

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