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Thomas Schäfer-Elmayer leitet seit 25 Jahren die Tanzschule

Seit 25 Jahren leitet Thomas Schäfer-Elmayr die Tanzschule in Wien.
Seit 25 Jahren leitet Thomas Schäfer-Elmayr die Tanzschule in Wien. ©APA
Thomas Schäfer-Elmayer hat eine vielseitige Karriere: Einerseits als Benimm-Papst bekannt, ist er bereits Testimonial für zahlreiche Werbekampagnen von Recycling bis Markenuhren gewesen. Auch als Juror in TV-Castingshows ist er aufgetreten. Aber seinen Namen verbindet man vor allem auch mit der Tanzschule im ersten Bezirk, die er seit 25 Jahren leitet.
Thomas Schäfer-Elmayer auf der Tanzfläche

Entgegen verbreiteter Annahmen war der Enkel des Begründers der traditionsreichsten österreichischen Tanzschule, des legendären Oberstleutnants und Adjutanten des späteren Bundespräsidenten Theodor Körner, Willy Elmayer-Vestenbrugg, nicht schon als Tanzlehrer geboren worden. Nur während seines Studiums in Wien jobbte er als Assistent seines Großvaters in der Tanzschule. Seine berufliche Karriere führte den heute 66-Jährigen als diplomierten Kaufmann zunächst in die Schweiz, nach Südafrika und Deutschland, bis er 1987 auf dem glatten Parkett in der Wiener Bräunerstraße landete, wo er mit seinem Team bis heute bis zu 500 junge Leute täglich in die Geheimnisse des wienerischen Eins-zwei-drei einweiht – samt begleitender Benimmschule.

Tanzschule Elmayer steht für Tradition

“Wir haben mit dem Begriff Tradition überhaupt kein Problem, im Gegenteil: Wir wollen bestimmte Werte modern und aufgeschlossen vermitteln und uns ganz bewusst durch eine traditionell Wiener Atmosphäre von anderen Tanzschulen unterscheiden, die sich oft eher als Freizeitbetriebe verstehen”, erklärt Schäfer-Elmayer im Gespräch mit der APA. In den Jugendkursen sind Anzug und Krawatte bei den Herren, Rock statt Hose bei den Damen ebenso unumgänglich wie die viel belächelten weißen Zwirnhandschuhe, “wobei letztere gar nicht Ausdruck einer bestimmten Grundhaltung, sondern einfach praktisch sind”, so der Tanzschul-Geschäftsführer.

Auch gutes Benehmen wird gelehrt

Weiße Handschuhe (diese allerdings aus Leder), weißes Mascherl, jede Menge schwarzer Frack drumherum und eine moderate Stimme samt dazu gehörigem moderatem Lächeln – das sind auch die Markenzeichen, mit denen Thomas Schäfer-Elmayer seit 1987 die Medienwelt bedient. Vom Opernball über Dancing Stars bis zu Kampagnen für Markenartikel oder gegen Hundekot auf den Straßen und Kaugummipapier in den Öffis: Stets nimmt der österreichische Knigge den Betrachter oder Teilnehmer liebevoll an der Hand und führt ihn – ganz PR-Profi – in eine stilvollere Zukunft; den leicht erhobenen Zeigefinger sieht man nie. “Natürlich ist das eine PR, von der man als Geschäftsführer eines kleinen Unternehmens ohne Werbebudget nur träumen kann”, bestätigt Schäfer-Elmayer, dass ihm Publicity so unangenehm nicht ist. Und es funktioniere auch nur in einer Stadt wie Wien, wo Gesellschaftstanz und Bälle eine weltweit einzigartige Stellung hätten. “Wobei, ganz neu ist die Idee nicht: Auch mein Großvater hatte schon eigene Radiosendungen, in denen es um gutes Benehmen ging, aber selbstverständlich auch die Werbebotschaft der Tanzschule transportiert wurde.”

Thomas Schäfer-Elmayer als Marke

Das “gute Benehmen” als zweites Standbein neben Walzer und Foxtrott gehört für den Enkel ebenso untrennbar zur Marke Elmayer. Neben zahllosen Publikationen bietet Thomas Schäfer-Elmayer auch Etikette-Kurse für jede Profession und Lebenslage – selbst für Personen des öffentlichen Lebens, auch wenn diese offenbar nicht ausreichend wahrgenommen werden: “Politiker sollten ein ganz intensives Training darin bekommen, wie man ‚Nein‘ sagt. Denn sie sind tatsächlich oft ursprünglich Idealisten, und Idealisten sind verführbar. Und sie sind von Profis umgeben, die wissen, wie man Menschen verstricken und ihre Moral biegen kann. Darauf muss man vorbereitet sein bevor man in eine Machtposition kommt.” (APA)

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