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Thiem im Halbfinal-Hit gegen Medwedew um 4. Major-Endspiel

Kampf ums US-Open-Finale
Kampf ums US-Open-Finale ©APA
Dominic Thiem trifft in der Nacht auf Samstag auf den als Nummer 3 gesetzten Russen und Vorjahresfinalisten Daniil Medwedew.
US Open: Thiem vs. de Minaur
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Fünftes Spiel, fünfter ungefährdeter Sieg. Dominic Thiem hat am Mittwoch erstmals bei den US Open das Halbfinale erreicht und bisher nur einen Satz abgegeben.

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Auch sein Gegner am Freitag in Flushing Meadows wurde bisher nicht so richtig gefordert, steht gar ohne Satzverlust in der Vorschlussrunde.

Vorjahresfinalist Daniil Medwedew (RUS-3) wird für Thiem ein ganz harter Brocken.

Gegen den 20-jährigen Felix Auger-Aliassime im Achtelfinale oder eben auch den 21-jährigen Viertelfinal-Gegner Alex de Minaur hat dem 27-jährigen Niederösterreicher die größere Erfahrung geholfen. Doch nun wartet der 24-jährige Russe Medwedew, der zudem bei den US Open schon knapp vor dem Titel gestanden ist.

Thiem erwartet "supergeiles Match"

Auger-Aliassime und de Minaur sind für Thiem "unglaubliche" Spieler, "die aber noch richtig jung sind und wahrscheinlich noch ein Jahr oder so brauchen, bis sie dieses Toplevel über drei, vier, fünf Sätze halten können. Medwedew fehlt das überhaupt nicht, der spielt richtig gut und zweitens spielt der seinen Höchstlevel so lange das Match halt dauert", erklärte Thiem am Donnerstag kurz nach Mitternacht Ortszeit in der Video-Pressekonferenz.

Medwedew habe keine großen Leistungsschwankungen. "Er hat fast einen Nadal nach 0:2-Sätzen letztes Jahr im Finale besiegt", erinnerte Thiem. Doch auch er selbst hatte dem spanischen Superstar vor zwei Jahren im Viertelfinale eines seiner besten Matches im US-Open-Viertelfinale geliefert. "Das Gleiche gilt für mich: ich kann natürlich auch vier, fünf Stunden absolutes Toplevel spielen. Meine Aufgabe wird sein, genau das abzurufen und wenn das passiert, wird es sicher ein supergeiles Match", prophezeit Thiem.

Thiem führt im Head-to-Head

Es soll jedenfalls ein wesentlich besseres werden, als die zwei vorangegangenen Duelle mit dem Russen. Thiem führt im Head-to-Head mit 2:1, aber der Finalsieg in Barcelona (6:4,6:0) und die Viertelfinal-Niederlage in Kanada (3:6,1:6), beide im Vorjahr, dienen ihm nicht als Referenz.

"In Barcelona war er komplett hin im Finale und ist weggebrochen, in Montreal war ich nicht anwesend, da bin ich damals aus Kitzbühel gekommen", erinnerte sich der Weltranglisten-Dritte. "Freitag, wenn nicht irgendwer krank wird, wird es ganz anders werden. Wir spielen beide gut und ich denke, dass wir zwei schon, mit Sascha (Zverev) und (Stefanos) Tsitsipas am nächsten dran sind an den großen Drei. Was unser Level anbelangt, aber auch dieses Level in einem Grand-Slam-Match ganz lang zu spielen. Ich hoffe, dass mir das gelingt, das ist meine Aufgabe. Gut spielen, ohne große Löcher."

Slice als Waffe gegen Medwedew

Das ist ihm auch gegen de Minaur beim 6:1,6:2,6:4-Erfolg gelungen, bis auf einen kurzen Hänger im dritten Satz. "Ich habe mir die gesamte Zeit gesagt, dass ich aufpassen und auf der Hut sein muss. Im dritten Satz ist es noch mal kurz sehr eng geworden. Wenn ich den Satz verliere, schaut alles ganz anders aus."

Mit seinem Mix aus Offensive und Defensive war Thiem ebenso zufrieden wie mit seinem Slice. "Der wird auch wichtig im Hinblick auf die nächste Partie, dass ich dem Medwedew verschiedene Treffpunkte gebe, weil in einer gewissen Höhe macht er keinen Fehler, vor allem auf der Rückhand."

Medwedew mit Schulterproblemen

Medwedew hat sich im Finish seines Spiels gegen Andrej Rublew (RUS-10) an der Schulter behandeln lassen. "Meine Schulter hat nur ein wenig zu schmerzen begonnen", sagte der Russe. Der 7:6,6:3,7:6-Erfolg über seinen Landsmann hat ihn physisch gefordert, Medwedew gab auch zu, dass er "ein bisschen Krämpfe" hatte.

Zum Gegner Thiem musste sich der Weltranglisten-Fünfte ein wenig korrigieren. "Dominic ist ein harter Gegner, besonders natürlich auf Sand. Das habe ich letztes Jahr im Finale von Barcelona zu spüren bekommen. Auf Hartplatz ist es ein bisschen leichter, aber wenn ich leichter sage: er war ja gerade im Finale der Australian Open. Für mich wird es leichter auf Hartplatz als auf Sand."

Erster Österreicher im US-Open-Halbfinale

Und auf dem Hartplatz in Flushing Meadows hat sich Thiem auch zum ersten Österreicher im Halbfinale gemacht. Thomas Muster war 1993, 1994 und 1996 jeweils im Viertelfinale ausgeschieden, im ersten Versuch hatte er gegen Alexander Wolkow (RUS) zwei Matchbälle vergeben.

Thiem bedeutet der Umstand, dass er der erste rot-weiß-rote Spieler unter den letzten vier ist, nichts. "Es spielt für mich wirklich keine Rolle. Ich bin selber froh, dass ich das erste Mal im Halbfinale bin. Ich hoffe auch für das ganze Tennis in Österreich, dass ich nicht der Letzte bin, der das schafft. Es ist eine nette Randnotiz, aber nicht mehr, es ist schön zu lesen, aber es wird mir im Halbfinale nichts helfen", erklärte Thiem.

(APA)

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