Bei einem Treffen von Vertretern der EU-Staaten mit Mandelson am Mittwoch wehrten sich vor allem die südlichen Länder wie Italien, Spanien und Griechenland gegen den Vorschlag des Handelskommissars, alle in europäischen Häfen festhängenden Textilien freizugeben, die vor dem 12. Juli bestellt wurden, wie ein EU-Diplomat der Nachrichtenagentur AFP sagte. Mandelson will seinen Vorschlag am Donnerstag von der EU-Kommission verabschieden lassen.
Am 12. Juli waren EU-weit neue Einfuhrquoten für Textilimporte aus China in Kraft getreten. Bis dahin hatte der EU-Handel allerdings bereits mehr Ware geordert als es das Abkommen mit China zuließ. Die Quoten waren deshalb bereits nach einigen Wochen erschöpft. Derzeit hängen beim Zoll rund 80 Mio. chinesische Textilien fest, darunter T-Shirts, Hosen und BHs.
Der britische Premier Tony Blair stärkte seinem Landsmann Mandelson den Rücken für seine Pläne. Er nannte die Textilkrise in London einen Beweis, dass die EU sich modernisieren muss.