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Testausgrabungen nach "Clunia"

In Feldkirch-Altenstadt wurden am Montag Testausgrabungen nach einem römischen Gebäudekomplex aufgenommen. Es werden die Überreste der Straßenstation „Clunia“ vermutet.

Christa Farka vom Bundesdenkmalamt gab sich am Donnerstag bei einer Pressekonferenz überzeugt, dass es sich um die berühmte römische Straßenstation “Clunia” handelt.

Mit den auf einen Monat anberaumten Grabungen soll in erster Linie das Vorhandensein und der Aufbau einer römischen Straße verifiziert werden. „Das wäre ein Indiz dafür, dass sich hier die Straßenstation befunden hat“, sagte Ausgrabungsleiter Johannes Pöll. Auf Pflastersteine werde man allerdings nicht stoßen, sagte Pöll. Die Straße habe eine Breite von zehn bis 15 Metern gehabt und aus Schotter bestanden. Pöll rechnet überwiegend mit Fundstücken aus dem vierten Jahrhundert.

Farka hob speziell die Bedeutung des vor rund sechs Jahren gemachten archäologischen Fundes hervor. „Es ist dies der einzige komplett erhaltene Komplex einer römischen Straßenstation in Österreich“, betonte die Leiterin der Abteilung für Bodendenkmale. Die Chance, diesen historischen Fund der Nachwelt zu erhalten und zugänglich zu machen, solle man nicht vorbeigehen lassen, forderte Farka. Der Feldkircher Kulturstadtrat Karlheinz Albrecht gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass ein Museum entstehen könnte.

Das Gebiet in Feldkirch-Altenstadt war Ende der 1990er-Jahre mit geophysikalischen Messungen analysiert worden, mit ersten Testausgrabungen wurde aber erst jetzt begonnen. Anhand der durch die Grabungen gewonnenen Erkenntnisse soll festgestellt werden, inwiefern die Messungen zutreffend und welcher Art die Reste der römischen Straßenstation sind. Nach dem Abschluss der Grabungen wird noch im Frühjahr über die Erhaltungswürdigkeit der einzelnen Teile entschieden.

Anschließend werden Bund, Land und Stadt Feldkirch den Ankauf der benötigten Flächen in Angriff nehmen und zu je einem Drittel finanzieren. Der Rest des Areals soll wieder für eine Bebauung frei gegeben werden. Nachdem das Bundesdenkmalamt unmittelbar nach der Entdeckung der unterirdischen Baulichkeiten im Herbst 1998 das Unterschutzstellungsverfahren eingeleitet hat, ist das Gelände für seine Eigentümer derzeit blockiert.

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