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Terroranschlag in Wien: Experte sieht keine Versäumnisse der EU

Markierungen am Boden zeigen einen Tatort des Terroranschlags in der Wiener Innenstadt.
Markierungen am Boden zeigen einen Tatort des Terroranschlags in der Wiener Innenstadt. ©APA
Angesichts des Terroranschlags in Wien und der jüngsten Attacken in Frankreich, sieht der EU-Experte Stefan Lehne keine Versäumnisse seitens der EU. "Die polizeiliche und judizielle Zusammenarbeit ist in den letzten Jahren massiv ausgebaut worden", meint der österreichische Polit-Analyst vom Brüsseler Thinktank Carnegie Stiftung für Internationalen Frieden (CEIP). Allerdings lägen die Kompetenzen dafür nach wie vor bei den EU-Ländern.
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Daran werde sich "sobald auch nichts ändern". Dass Österreich in den vergangenen Jahren von Anschlägen verschont blieb, hält Lehne "wohl eher" für einen "Glücksfall". "Die terroristische Bedrohung verläuft in Wellen. Insgesamt hat es in den 1970er- und 1980er-Jahren mehr Angriffe gegeben als in letzter Zeit", erklärte der Experte.

Experte sieht kein Patentrezept zur Verhinderung von Anschlägen

Auch glaubt Lehne nicht, dass die EU die Gefahr, die von europäischen Islamisten, insbesondere jener, die als sogenannte Foreign Fighters in den Krieg nach Syrien und den Irak zogen und nach der Schwächung der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) zurückkehrten, unterschätzt habe. "Das Thema der Syrienrückkehrer war in den letzten Jahren ein zentraler Punkt der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit", teilte er mit.

Seiner Ansicht nach gibt es kein Patentrezept zur Verhinderung von Anschlägen. "Oft handelt es sich um radikalisierte Individuen ohne große Organisation dahinter", so der Politologe. Wie am Dienstag bekannt wurde, war der 20-jährige Attentäter wegen terroristischer Vereinigung vorbestraft, da er nach Syrien ausreisen wollte, um sich dem IS anzuschließen. Nach bisherigem Ermittlungsstand handelt es sich um einen Einzeltäter.

(APA/Red.)

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