Das gab ein Tepco-Sprecher am Sonntag bekannt. Rund drei Monate werde es allein dauern, die Kühlung der Reaktoren und Abklingbecken zu stabilisieren. In den nächsten drei Monaten solle die austretende Radioaktivität gesenkt werden.
Fukushima erst nach Monaten stabilisiert
In drei bis sechs Monaten sollen die Lecks, aus denen Radioaktivität austritt, deutlich reduziert werden, sagte Tepco-Chef Tsunehisa Katsumata am Sonntag in Tokio. Danach werde es wohl noch weitere drei bis sechs Monate dauern, “bis wir die radioaktiven Lecks auf ein sehr geringes Maß zurückfahren können”, indem die Temperatur in den Reaktoren und in den Abklingbecken für gebrauchte Brennstäbe gesenkt werde. Zudem soll der Reaktor abgedeckt werden.
Einsätzkräfte konzentrieren sich auf Reaktor 1, 2 und 3 in Fukishima
Vorerst konzentrieren sich die Einsatzkräfte laut Tepco darauf, eine Wasserstoffexplosion in den Reaktoren 1, 2 und 3 zu verhindern, indem Stickstoff hineingepumpt werde. Ein weiterer Schwerpunkt des Einsatzes in der nächsten Zeit sei es, ein weiteres Auslaufen radioaktiv verseuchten Wassers in die Umwelt zu unterbinden.
Tepco war von Regierungschef Naoto Kan angewiesen worden, einen Zeitplan für die Bewältigung der Katastrophe vorzulegen.
Unterdessen versicherte US-Außenministerin Hillary Clinton Japan die weitere Unterstützung der USA. Man werde alles tun, um Japan in der Atomkrise zu helfen, sagte Clinton am Sonntag in Tokio.
Die USA hätten nach dem Erdbeben und Tsunami vom 11. März “riesige Unterstützung” geleistet, sagte ihr japanischer Kollege Takeaki Matsumoto. Clinton war am Sonntag aus Seoul kommend zu einem halbtägigen Besuch in Tokio eingetroffen. Die USA helfen Japan unter anderem mit Zehntausenden Soldaten und Rettungskräften sowie Atomexperten.
Atomkraftwerksbetreiber Tepco setzt inzwischen ferngesteuerte Roboter ein, um in Reaktor 3 die Strahlendosis, Temperatur und Sauerstoffkonzentration zu messen. Tepco will sicherstellen, dass Arbeiter das Reaktorgebäude betreten können. Sie sollen herausfinden, was notwendig ist, um den Reaktor wieder unter Kontrolle zu bringen. Auch die Reaktoren Nummer 1 und 2 sollen voraussichtlich mit Robotern untersucht werden. Die Geräte sind mit beweglichen Armen ausgestattet und wurden von den USA bereitgestellt.
Nach dem verheerenden Erdbeben der Stärke 9,0 und der folgenden Tsunamiwelle vom 11. März ereignete sich in Fukushima nach dem Ausfall der Kühlpumpen die weltweit größte Atomkatastrophe seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986. Das ganze Ausmaß ist noch unklar, Betreiber Tepco und die Behörden versuchen seit mehr als einem Monat, die Katastrophe einzudämmen. Große Mengen radioaktiv verseuchten Wassers gelangten seit Beginn des Unglücks in den Pazifik, wo stark erhöhte Strahlenwerte gemessen wurden. (APA)