Besagte Unfälle würden nämlich in keiner Verbindung zu der Geschwindigkeitsbegrenzung stehen, weil dort ohnehin geringere Tempo-Limits gelten. Für Kronreif bestätigen die aktuellen Auswertungen seine Ansicht, dass es für Autofahrer durch den “Luft-80er” gefährlicher geworden ist. Die Landesstatistik hat am Freitag eine Unfallhäufung in Teilbereichen auch nicht in Abrede gestellt und zugleich darauf hingewiesen, dass Rückschlüsse aus den Daten wegen der geringen Fallzahlen mit Vorsicht zu genießen seien.
Kronreif kritisiert Tempo 80
Kronreif warf dem Land am Freitag auch vor, es verabsäumt zu haben, eine Unfallsimulation mit Tempo 100 für Pkw und Tempo 80 für Lkw errechnen zu lassen. Denn zur Erhöhung der Verkehrssicherheit sei es unabdingbar, dass die Pkws schneller fahren dürfen, als die Lkw fahren können. “Es ist ein Geschwindigkeitsunterschied von 20 km/h erforderlich, um für sichere Verhältnisse zu sorgen.” Zu einem ähnlichen Ergebnis sei auch der Wiener BOKU-Professor und Unfallforscher Ernst Pfleger gekommen. “Wenn Tempo 80 für alle gilt, ist es viel zu gefährlich wegen der Verdichtung des Verkehrs am rechten Fahrstreifen”, sagte Kronreif.
Pkw können Lkw nicht überholen
Die Pkws könnten so die Lkws nicht entsprechend überholen und sich bei den dann größeren Tiefenabständen wieder sicher nach rechts einordnen. Unter Verkehrstechnikern und Unfallforschern sei diese Erkenntnis seit mehr als 30 Jahren völlig klar. Warum das Gutachten der Wiener “nast consulting” im Auftrag des Landes zu dem Schluss kam, dass Tempo 80 für alle Fahrzeuge die ideale Lösung sei, könne er nicht nachvollziehen. “Tempo 80 für Pkw und Tempo 60 für Lkw funktioniert ja etwa auch auf der Stadtautobahn und auf der Südost-Tangente in Wien.”
(APA)