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Teilzeitbeschäftigung in Österreich steigt an

Die Teilzeitbeschäftigung in Österreich steigt weiter an und könnte noch im laufenden Jahr die Schallmauer von einer Million erreichen. Betroffen sind dabei in erster Linie Frauen.

Insgesamt ist nach jüngsten Daten des “Labour Force Konzepts” der Statistik Austria im zweiten Quartal mit 968.300 Teilzeitbeschäftigten ein neuer Rekordwert erreicht worden.

2004 war diese Zahl noch bei 736.000 gelegen, was einer Steigerung von 31,6 Prozent entspricht. Die Teilzeitquote klettert ebenfalls unaufhörlich nach oben. Lag sie 2004 noch bei 19,7 Prozent, erreichte sie im zweiten Quartal 2008 bereits bei 23,6 Prozent. Insgesamt waren im zweiten Quartal 2008 genau 186.200 Männer teilzeitbeschäftigt, aber gleich 782.100 Frauen.

Besorgt über den starken Anstieg der Teilzeitarbeit bei Frauen zeigt sich ÖGB-Frauenvorsitzende Renate Csörgits. Es müsse als eine der notwendigen Maßnahmen der Umstieg auf Vollzeit ermöglicht werden. Die Armutsfalle für Frauen im Alter dürfe nicht zu schnappen. Von einer “Teilzeit-Falle” in der Arbeitsmarktpolitik, für die SPÖ und ÖVP verantwortlich seien, spricht FPÖ-Generalsekretär Kickl. Der Trend gehe derzeit weg von der Vollbeschäftigung.

Die hohe Teilzeitquote von qualifizierten Frauen trägt in Österreich laut Wifo mit dazu bei, dass es zu einer Verknappung von Fachkräften kommt. Während Frauen in angelsächsischen und skandinavischen Ländern zunehmend eine berufliche Karriere anstreben, versuchen Frauen hierzulande Familie und Beruf so zu kombinieren, dass ein bestimmter Lebensstandard des Haushaltes gehalten wird. Auch deswegen sei die Spanne zwischen niedrigen und hohen Erwerbseinkommen in Österreich groß und habe in den vergangenen Jahren sogar noch zugenommen.

Das Erwerbsverhalten ist in Österreich laut Wifo in hohem Maße dem traditionellen Rollenmuster verhaftet: Männer sind vollerwerbstätig und Frauen häufig teilzeitbeschäftigt. Frauen würden zwar zunehmend einer Arbeit nachgehen, allerdings in Abhängigkeit von der Entwicklung des Familieneinkommens. Steigt das Haushaltseinkommen, so sinke die Bereitschaft der Frauen, einer Vollzeitarbeit nachzugehen.

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