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Tanner besuchte Flakturm-Bunker in der Stiftskaserne

Flakturm in der Stiftkaserne ist im Krisenfall Rückzugsort für die Regierung
Flakturm in der Stiftkaserne ist im Krisenfall Rückzugsort für die Regierung ©APA/HERBERT NEUBAUER
Der Flakturm-Bunker in der Wiener Stiftkaserne würde in einem Katastrophen- oder Krisenfall der Regierung als Rückzugsort dienen. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner besuchte am Dienstag die Anlage und wurde in deren "Geheimnisse" eingeweiht.

Im "Objekt 6" in der Stiftkaserne können im Krisenfall bis zu 400 Personen für mindestens vier Tage versorgt werden. Auch das Cyberzentrum des Bundesheeres ist zum Teil dort untergebracht.

Flakturm-Bunker in Wien-Neubau

Der Bunker ist vom Stromnetz unabhängig und kann akut bis zu 400 Menschen vier Tage lang versorgen, dieser Zeitraum kann auch ausgedehnt werden. Der Flakturm, der in den Kriegsjahren 1943/44 gebaut wurde, hat mehr als zehn Stockwerke und eine Nutzfläche von 11.000 Quadratmetern. Der Turm ist knapp 45 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 43,20 Metern. In den Geschossen 1-7 sind Büros, Besprechungsräume und die Schlafanlagen untergebracht. Es stehen permanent 120 Betten und 280 EDV-Arbeitsplätze bereit. Die Kapazitäten können jederzeit ausgebaut werden. Aktuell versehen 30 bis 40 Bedienstete täglich dort im Dienst. Es laufen in diesem Bunker alle für die Sicherheit des Landes wichtigen Informationen zusammen. Es werden unter anderem hochsensible Militärdaten gespeichert.

Regierungsmitglieder würden im Krisenfall in die Anlage "Objekt 6" evakuiert werden

Das Objekt 6 stellt sich als kritische Infrastruktur sowohl für den Ressortbetrieb als auch für ressortübergreifende Nutzungen dar. In einem Krisenfall, etwa bei einem atomaren Angriff, würden die Regierungsmitglieder und andere wichtige Persönlichkeiten in die Anlage evakuiert werden. Diese ist - wie viele anandere Ministerien und Amtsgebäude - über die Notausgänge der U-Bahn auch unterirdisch erreichbar. Es befindet sich darin auch eine Küche, eine Krankenstation, Schlafräume sowie Nasszellen mit WCs, Duschen und Waschbecken.

Die Krisenpläne sind wie international üblich auf mindestens vier Tage Verweildauer ausgelegt, weil Radioaktivität nach dem Zerfallsgesetz mit jedem Tag um die Hälfte zerfällt und am vierten Tag auf 12,5 Prozent absinkt und damit nicht mehr akut lebensgefährlich ist. Die Krisenversorgung im Bunker kann aber deutlich länger gewährleistet werden, wie am Dienstag von den Verantwortlichen erklärt wurde.

Bis zu 400 Menschen können versorgt werden

Die Menschen im Inneren können autark mit Strom, Wasser und Luft versorgt werden. Der Generator im Erdgeschoß verbraucht bei Vollbetrieb 400 Liter Diesel in der Stunde. 100.000 Liter lagern in der Kaserne und sollen noch aufgestockt werden. Das Wasser wird aus eigenen Brunnen geschöpft.

Verteidigungsministerin Tanner beeindruckt

Tanner zeigte sich von der Anlage beeindruckt. Sie lernte dort auch die neue Direktion IKT und Cyber kennen. Die Cyber-Sicherheit besteht seit dem Jahr 2002. Das Militärische Cyberzentrum ist das verantwortliche Element zum Schutz aller IKT-Systeme der Landesverteidigung und zur Verteidigung aller militärischen Systeme des Ressorts gegen Angriffe aus dem Cyber-Raum. Wesentlichen Aufgaben sind dabei zum Beispiel die laufende Erkennung und Abwehr von Angriffen, Überprüfung und Härtung der eigenen Systeme, Analyse von Schadcode und Signalen, Cyberübungen und -ausbildung. Im Militärischen Cyberzentrum arbeiten zurzeit 46 Personen, 42 Männer und vier Frauen.

(APA/Red)

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