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Taliban-Sympathisanten schnitten Lehrer Ohren ab

Radikalislamische Taliban haben in Afghanistan einem Lehrer wegen seiner Arbeit im Staatsdienst beide Ohren abgeschnitten.

Die Aufständischen in der südlichen Provinz Sabul hätten den Lehrer einer vor fünf Monaten wieder eröffneten Volksschule während des Abendgebets am Sonntag aus einer Moschee geholt und ihn verstümmelt, sagte der Chef der Bildungsbehörde der Provinz, Mohammed Nabi Chuschal, am Montag.

“Sie sagen: ‘Jeder, der für die Regierung arbeitet, wird so bestraft'”, führte Chuschal hinzu. Auch Dutzende andere Männer seien aus der Moschee getrieben und aufgrund ähnlicher Vorwürfe verprügelt worden. Der Lehrer wurde zur Behandlung in eine medizinische Einrichtung der US-Armee gebracht.

Ein Augenzeuge sagte AFP am Telefon, die Angreifer hätten sich selbst als Taliban-Kämpfer bezeichnet. Taliban-Sprecher Jussuf Ahmadi wies hingegen eine Beteiligung an den Angriffen zurück.

Die Taliban töten in Afghanistan immer wieder Regierungsangestellte und Afghanen, die für die internationalen Truppen oder ausländische Hilfsorganisationen arbeiten. Auch Bildungseinrichtungen sind immer wieder Ziele ihrer Angriffe. Im vergangenen Jahr kamen dabei nach Regierungsangaben 220 Schüler und Lehrer ums Leben.

In der westafghanischen Provinz Herat wurden am Montag bei einem Anschlag auf den Regierungschef des Bezirks Shindand drei seiner Leibwächter getötet und fünf weitere verletzt. Einer der Toten sei sein Sohn, sagte der Regierungschef Lal Mohammed Omarsai. Eine ferngezündete Bombe explodierte, als Omarsais Konvoi vorbeifuhr.

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