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Talentschmiede Südstadt: Ein Besuch in der Admira Akademie

Das Ziel vor Augen: Der Nachwuchs trainiert in unmittelbarer Nähe zum Stadion.
Das Ziel vor Augen: Der Nachwuchs trainiert in unmittelbarer Nähe zum Stadion. ©VIENNA.AT/Lukas Krummholz
Admira Wacker Mödling zählt bekanntlich nicht zu den finanzstärksten oder gar populärsten Vereinen der heimischen Bundesliga. Dennoch hält sich der Verein mit vielen Eigenbauspielern über Wasser. Die Jugendarbeit in der hauseigenen Akademie zählt zu den besten des Landes. VIENNA.AT warf einen genauen Blick auf die Talentschmiede und traf Akademieleiter Christian Wiesinger zum Gespräch.
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Die Bundesliga strotzt nur so von ehemaligen Akademiespielern der Admira, viele verdienen ihr Geld bereits im Ausland. Die Ausbildungsstätten in der Südstadt zählen ohne weiteres zu den produktivsten Talentschmiedes der österreichischen Bundesliga und das, obwohl viele andere Akademien deutlich breiter aufgestellt sind. „Wir als Admira können nur überleben wenn wir als Familie auftreten“, stellt Akademieleiter Christian Wiesinger klar. Er selbst lernte das Fußballspielen bei Ligakonkurrent Austria Wien. „Die Admira war nie mein Verein, ich war immer bei der Austria. Aber die Admira ist mir richtig ans Herz gewachsen.“

Admira, der klassische Ausbildungsverein

Lukas KrummholzSeid letzten Sommer gibt es in der Südstadt auch ein Landesverband Ausbildungs- zentrum (LAZ). Dort sind talentierte Kinder aus dem Umkreis untergebracht, die ihre Ausbildung bei der Admira absolvieren, jedoch bei ihrem Stammverein gemeldet bleiben. „Im besten Fall melden uns die Vereine im Umkreis ihre besten Spieler die dann zu uns in das LAZ kommen. Wenn diese sich gut entwickeln, können wir sie auch fix zur Admira holen.“ Laut Wiesinger ist es das Ziel der Südstädter 60 bis 70 Prozent der Mannschaft in die erste Akademiemannschaft (U15) zu integrieren. Dort stehen für die jungen Sportler sieben Trainingseinheiten in der Woche am Programm.

„Gesegnet“ mit dem BSFZ

In den Trainingsplan eingegliedert ist auch der Stundenplan der Liese Prokop Privatschule für Leistungssportler, die sich direkt am Gelände befindet. Angeboten wird eine 4-jährige Handelsschule sowie ein 5-jähriges ORG. „Da sind wir wirklich gesegnet. Wir haben eine Schule, ein Internat und Trainingsplätze – alles auf einem Campus“, freut sich Wiesinger über die Zusammenarbeit mit dem BSFZ Südstadt. „Die Infrastruktur ist unser großes Plus.“ Für die Aufnahme in das Internat verlangen die Mödlinger 594 monatlich.

ÖFB gibt sich sparsam

Insgesamt investiert die Admira an die 800.000 Euro im Jahr in die Akademie, und das ohne jede Unterstützung vom Verband. Finanzielle Förderungen vom ÖFB, der sich regelmäßig für einen Anstieg der gewissenhaften Jugendarbeit ausspricht, gibt es kaum. Die Nachwuchsspitzenförderung vom Landesverband Niederösterreich beträgt weniger als 500 Euro jährlich, daneben wird ein geringer Teil vom Trainergehalt übernommen, wie Wiesinger erläutert. „Die Unterstützung könnte größer sein. Wir sind da ein bisschen das Stiefkind in Niederösterreich“, meint der Akademie-Leiter und spricht damit die Situation rund um den SKN St. Pölten an. Der Zweitliga Verein durfte sich zuletzt über ein neues, modernes Stadion samt Infrastruktur freuen – finanziert vom Land Niederösterreich.

“Müssen zusammenhelfen”

Dennoch schafft es die Admira sich über die Jahre hinweg über Wasser zu halten und dabei noch viele gute Spieler zu produzieren. Die Absolventenliste reicht von Gerhard Rodax über Andreas Herzog bis zu Marc Janko.

„Breit sind wir nicht aufgestellt. Wir müssen zusammhelfen damit wir die Qualität, die wir von uns selbst verlangen, auch halten können. Das funktioniert und genau das zeichnet uns aus.“

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