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Tabulose Autobiographie: "Ich hab sie nicht gezählt" von Dolores Schmidinger

Dolores Schmidinger schreibt ihre erotischen Memoiren - da wird kein Detail verschwiegen
Dolores Schmidinger schreibt ihre erotischen Memoiren - da wird kein Detail verschwiegen ©Verlag Kremayr & Scheriau / APA
Eines muss sich die Wiener Schauspielerin und Kabarettistin Dolores Schmidinger wirklich nicht nachsagen lassen: Dass sie sich in irgendeiner Form ein Blatt vor den Mund nähme. Das beste Beispiel dafür ist ihre jüngst erschienene Autobiographie "Ich hab sie nicht gezählt". In ihrer unterhaltsamen Rückschau wimmelt es von Liebhabern, sexuellen Eskapaden und Ausflügen in die SM-Szene. VIENNA.AT hat das Buch für sie gelesen - und verlost drei Exemplare!

Dolores “Dolly” Schmidinger, Jahrgang 1946, ist vielen TV-Zuschauern als unverwechselbares Wiener Original bekannt – beispielsweise aus längst Kult gewordenen Serien wie dem “Kaisermühlen Blues” oder dem “Echten Wiener”.

Die vielen Gesichter der Dolores Schmidinger

Auch als Theaterschauspielerin, etwa am Wiener Volkstheater und am Theater in der Josefstadt, begeisterte sie das Publikum, und zuletzt machte sie auch als Kabarettistin von sich reden, mit Programmen wie “Die nackte Matrone”, “Mit den Waffe(l)n einer Frau”, “Domina im Ausverkauf” und “Unartig”. In ihrer Autobiographie zeigt sie jedoch höchst offenherzig eine andere, weniger bekannte Seite von sich: ihr Liebesleben.

Ein Potpourri an Männergeschichten

Darin gewährt “Dolly” sehr persönliche Einblicke in alles, was sie mit Männern im Laufe ihres Lebens so erlebt hat, wobei am Anfang die schwierige Beziehung zu ihrem Vater steht, der teilweise ihr gegenüber Grenzen überschritten hat, die sie lange Jahre geprägt haben. Erst Jahrzehnte später wird ihr bewusst, dass das, was sich mit ihm ereignete, ganz klar Missbrauch war.

Doch vor allem ist “Ich hab sie nicht gezählt” die Geschichte eines sexuellen Erwachens voller Experimentierfreude. Die freie Liebe in den Sechzigerjahren lernt die junge Dolores kennen und lässt sich darauf ebenso unbefangen ein wie mit ihren insgesamt vier Ehemännern, die ihr allesamt wenig Glück bringen.

50 Shades of Dolly

Schmidinger lernt das Leben als Ehefrau ebenso kennen wie jenes als Geliebte, und später auch als eine Art Sub bzw. Sklavin – “50 Shades of Grey” lässt grüßen. Erotischen Abenteuern und neugierigen Ausflügen in die Lack-und-Leder-Szene voller Überraschungen ist Schmidinger ebenfalls nicht abgeneigt. Ausprobieren war Zeit ihres Lebens angesagt. Dabei entwickelt sich ihr Interesse bald weg vom klassichen Blümchensex, eher darf es bei ihr härter und “schlagkräftiger” zugehen, Extreme schrecken sie nicht ab. (Stichwort “Figging” – doch das würde an dieser Stelle entschieden zu weit gehen …)

Langeweile kommt bei Schmidinger offenbar so gut wie nie auf, ebensowenig wie beim Lesen ihrer teils schockierenden, aber durchwegs vergnüglichen Memoiren. Wie es ihre Freundin Andrea Händler in diesem Zusammenhang einmal mit einem Augenzwinkern auf den Punkt gebracht hat: “Wenn die Dolly mit achtzig keine Liebhaber mehr hat, dann wird sie welche erfinden, damit es was zum Erzählen gibt!“ Und erzählen kann sie, wie sie in ihrer kurzweiligen Autobiographie pointiert und klar unter Beweis stellt.

Der Name ist Programm

Ein bunter Reigen an verschiedensten Männern zieht da vorbei, die zumeist der Theater- oder Musikerszene entstammen und ihr auf verschiedenste Art den Hof machen. Mitgezählt wird bei diesen zahlreichen Begegnungen schon lange nicht mehr, wie ja auch der Titel nahe legt – frei nach dem Motto: “Der Nächste, bitte!” Eines zieht sich jedenfalls als roter Faden durch: Das große Talent von Schmidinger, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen und nie die Hoffnung zu verlieren. Das zu lesen, ist ein Vergnügen.

Wer jetzt neugierig auf das Buch geworden ist, sollte sich unser Gewinnspiel nicht entgehen lassen: VIENNA.AT verlost drei Exemplare von “Ich hab sie nicht gezählt”. Hier geht es zum Gewinnspiel!

(DHE)

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