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Syriens Miliz warf wohl Kinderleichen in Müll

Syrische Regierungsgegner haben am Mittwoch eine Reihe von Videoaufnahmen veröffentlicht, die Gräueltaten staatlicher Milizen nahe der Hauptstadt Damaskus belegen sollen. Die Aufnahmen aus der Stadt Duma zeigen verstümmelte Leichen und abgetrennte Körperteile - offenbar auch von Kindern.


“Das sind Teile unserer Kinder, die wir aus dem Müll geholt haben”, sagte ein Mann in einer der Filmaufnahmen, während er eine Mülltonne umstülpte und ihren Inhalt durchsuchte. “Wir haben diese Körperteile gefunden und suchen immer noch nach weiteren. Das sind verbrannte Körperteile von Menschen.” Darunter seien auch männliche Geschlechtsorgane, die Mitglieder der berüchtigten Shabbia-Miliz ihren Opfern abgetrennt hätten.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana zeichnete in einem Korrespondentenbericht aus Duma ein vollkommen anderes Bild aus dem Ort, der als Hochburg der Regierungsgegner gilt. So hätten die meisten Bewohner die Stadt rund 15 Kilometer nördlich von Damaskus verlassen, um vor “den Terroristen” zu fliehen. Die Behörden würden mit Hochdruck daran arbeiten, dass das Krankenhaus nach den Angriffen wieder wie gewohnt seine Notfalldienste ausüben könne. Von Gräueltaten oder Toten war in dem Sana-Bericht keine Rede. Die widersprüchlichen Angaben konnten nicht überprüft werden, da die Regierung eine freie Berichterstattung unterbindet.

In den Videoaufnahmen der Regierungsgegner waren verwesende Leichen in getrockneten Blutlachen zu sehen, auf deren Gesichtern Fliegen wimmelten. Eine andere Aufnahme zeigte Fetzen von verbranntem Fleisch, nach Angaben der Aktivisten handelte es sich um menschliche Genitalien.

Der zersplitterten Opposition ist es bei einer Konferenz unter Schirmherrschaft der Arabischen Liga nicht gelungen, ihre Differenzen zu überwinden. Nach Angaben von Teilnehmern des Treffens, das am Mittwoch in Kairo endete, einigten sich die mehr als 200 Delegierten lediglich auf den Sturz des Regimes von Präsident Assad als gemeinsames Ziel.

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