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Syrien verbietet Türkei Flüge über Staatsgebiet

Mit der Sperrung des syrischen Luftraums für türkische Flugzeuge hat sich der Konflikt zwischen Damaskus und Ankara weiter verschärft. Die Maßnahme sei eine Reaktion auf eine gleichartige Entscheidung der Türkei, teilte das syrische Außenministerium laut der staatlichen Nachrichtenagentur SANA mit. Die syrische Armee startete unterdessen am Sonntag eine Offensive im Norden des Landes.


Das Überflugverbot für türkische Airlines trat in der Nacht zum Sonntag in Kraft. Als Antwort auf die Sperre hat die Türkei am Sonntag ebenfalls offiziell ein Flugverbot für syrische Flugzeuge in ihrem Luftraum verhängt. Auf die Frage, ob der Luftraum nun für syrische Flugzeuge gesperrt sei, antwortet ein Sprecher des türkischen Außenministeriums: “Ja, für zivile Flugzeuge, Militärflüge waren bereits zuvor verboten.”

Bereits am Mittwoch hatten türkische Kampfjets ein syrisches Passagierflugzeug von Moskau nach Damaskus abgefangen und zur Landung in Ankara gezwungen. Nach türkischen Angaben enthielt die beschlagnahmte Fracht Munition und militärische Ausrüstung. Dies wurde von Russland und Syrien dementiert.

In Syrien hielten die Kämpfe am Wochenende unvermindert an. Nachdem die Rebellen zuletzt Erfolge im Norden des Landes erzielten und ihre Angriffe auf Militärbasen konzentrierten, startete die Armee am Sonntag eine Gegenoffensive, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Mit Luftangriffen und Artilleriebeschuss versuchten die Streitkräfte, verlorene Positionen zurückzugewinnen. Die Rebellen blockierten indes weiter große Teile der Zufahrtstraße nach Aleppo, um den Regierungstruppen den Nachschub zu erschweren.

In der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus ist indes offenbar ein neues Massaker verübt worden. Syrische Aktivisten berichteten am Sonntag, es seien zahlreiche Leichen gefunden worden. Mindestens 100 Menschen seien getötet worden. Sie seien vermutlich exekutiert worden. Schauplatz sei der Ort Dariya in der Provinz Damaskus-Land. Die Angaben konnten nicht von unabhängiger Seite überprüft werden.

Angesichts zahlreicher Überläufer und Zermürbung nach 19 Monaten Revolte sehen Beobachter die syrische Armee nicht mehr als bestimmend in dem Konflikt an. Laut Beobachtungsstelle war die Zahl getöteter Soldaten und Rebellen zuletzt erstmals höher als die Zahl getöteter Zivilisten. Seit März 2011 wurden der Stelle zufolge insgesamt 33.000 Menschen getötet.

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