Syrien über Rücktritt Assads gesprächsbereit
Nach Angaben diplomatischer Kreise war Jamil nach Moskau gereist, um dort über mögliche vorgezogene Neuwahlen unter internationaler Aufsicht in Syrien zu sprechen. Dort sollten sich alle zur Wahl stellen können, die dies wünschten – inklusive Assad. Allerdings würden sowohl Washington als auch die europäischen Staaten eine Teilnahme Assads ablehnen, heiß es aus derselben Quelle.
US-Präsident Obama drohte Syrien zudem mit einer Militärintervention, sollten in dem Konflikt Chemiewaffen zum Einsatz kommen. Bereits mit der Vorbereitung eines Chemie- oder Biowaffeneinsatzes würde die “rote Linie” überschritten, sagte Obama, der erstmals direkt mit einer Intervention drohte.
Der syrische Vizepremier wies diese Drohung am Dienstag in Moskau entschieden zurück. Es handle sich um “Propaganda”, die im Zusammenhang mit der US-Präsidentenwahl im November stehe. Berichte über syrische Chemiewaffen seien lediglich ein Vorwand des Westens für eine militärische Invasion.
Die Freie Syrische Armee meldete am Dienstag, mehr als 60 Prozent der Wirtschaftsmetropole Aleppo zu kontrollieren. Das Regime in Damaskus dementierte diese Angaben und verkündete stattdessen ein Vorrücken der Armee.
Auch am Dienstag griffen die Kämpfe in Syrien erneut auf den Libanon über. Bei Auseinandersetzungen in der Hafenstadt Tripoli zwischen sunnitischen Muslimen und Alawiten wurden nach Angaben aus Sicherheitskreisen zwei Menschen getötet und mehr als 60 verletzt.
Zwei ausländische Journalisten kamen in Syrien ums Leben. In der umkämpften Metropole Aleppo wurden eine japanische Journalistin und ein türkischer Kameramann getötet.