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Super-G-Kugel geht an Svindal

Leider nichts wurde es mit einem Erfolg für Her­mann Maier. Der Norweger Aksel Lund Svindal holte sich mit einem zweiten Platz im abschließen­den Super-G in Aare die kleine Kristallkugel.

Wie beim Alpin-Finale 2006 in Aare hat der Norweger Aksel Lund Svindal am Donnerstag den Kampf um die kleine Kristallkugel gegen Hermann Maier gewonnen. Da der Österreicher nur 17. im Tagesrennen wurde, fiel er in der Spezialwertung sogar hinter den Italiener Werner Heel und den Schweizer Didier Defago auf Platz vier zurück. Den Tagessieg hole sich Heel vor Svindal (+0,07 Sek.), seinem Landsmann Christof Innerhofer (0,20) und dem stark fahrenden Benjamin Raich (0,21), der in der Gesamtwertung 102 Punkte hinter Svindal liegt.

 

So knapp wie vor drei Jahren, als Maier am Ende nur zwei Punkte für die Super-G-Kugel und den damit 15. Globe seiner Karriere fehlten, war es am Donnerstag nicht hergegangen. Maier hatte schon nach ein paar Fahrsekunden ein Tor mitgenommen. “Der Außenski hat zum Schlagen angefangen und die Spitze hat gegriffen, dann bin ich richtig ins Tor rein. Das war dann fast ein Steher, da war die ganze Geschwindigkeit weg, es ging ja dann sogar bergauf”, schilderte Maier das Missgeschick. Derzeit ist er nicht vom Glück verfolgt, schon in Kvitfjell hatte er mit der Hand eingefädelt. “Das passiert mir sonst im Training nicht.”

Nicht begünstigt war Maier von der Verkürzung der Strecke wegen Windes, das Rennen wurde vom Damen-Super-G-Start gefahren. “Der obere Teil kommt mir sehr entgegen, da hätte ich gegen Svindal was rausholen müssen”, meinte Maier, der glaubt, dass er sich in Aare etwas “den Neid der Götter” zugezogen hat, weil er dort 2001 vier Kristallkugeln holte. Da er bereits 14 Kugeln zu Hause hat, könne er das Ergebnis vom Donnerstag “verschmerzen”, Geschwindigkeit und Einstellung hätten gepasst, “sehr zufrieden” sei er mit seiner Super-G-Saison und er sei in dieser Disziplin auch bester Österreicher geworden.

Zu Svindal sagte der 36-jährige Maier: “Sein Comeback ist gewaltig. Er hat den Willen und die Bereitschaft, man kann es ihm nur vergönnen. Ich habe immer gesagt, dass ich in ihm den würdigen Nachfolger sehe, der in einer Saison vier Kugeln holen kann.” Der 26-jährige Svindal sprach von einem “super Tag”. So richtig erklären, warum es für ihn in Aare, wo er 2007 auch Doppelweltmeister wurde, so gutlaufe, könne er nicht. Der Norweger ließ sich auch von einer durchwachten Nacht nicht bremsen. “Ich war in den letzten paar Tagen krank. Heute früh habe ich mich schlecht gefühlt und hatte Fieber. Ab drei Uhr früh habe ich nicht mehr geschlafen”, erzählte der Gesamtführende, der hofft, dass er nach dem Riesentorlauf am Freitag den gleichen Vorsprung hat. “Dann passt es”, meinte er.

Dagegen hat natürlich Raich etwas, der Svindal als “Topfavoriten” bezeichnete, aber natürlich versuchen werde, seine Chance zu nützen. Über die gute Super-G-Leistung freute sich der Pitztaler natürlich zusätzlich: “Es war ein sehr gutes Rennen von mir, ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden. Natürlich ist es wieder knapp und Svindal ist wieder vorne. Aber er ist extrem stark. Und wenn ich auf meine Leistung schaue, die hat gepasst.” Nur um eine Hundertstel hatte er das Podest verpasst. “Die hätte sich der Innerhofer sparen können”, meinte Raich, der bei einem weiten Sprung, der vielen Läufern zu schaffen machte, ebenfalls etwas strauchelte. “Alle die schnell waren, waren sehr weit und hatten dort ihre Probleme.”

Michael Walchhofer beendete das Rennen als zweitbester Österreicher auf dem siebenten Platz, Stephan Görgl wurde Elfter, Hannes Reichelt Zwölfter. Klaus Kröll schied aus. Der 37-jährige Liechtensteiner Marco Büchel spazierte nach seinem Rennen mit einer Perücke a la Carlos Valderrama (Ex-Fußball-Star aus Kolumbien) durch den Zielraum, dementierte aber gleich, dass dies den Rücktritt bedeute. Er werde darüber erst nach dem Urlaub entscheiden, sagte der Spaßvogel.

Ski-Alpin-Weltcup-Super-G der Herren am Donnerstag in Aare:
1. Werner Heel ITA 1:13,41 Min.
2. Aksel Lund Svindal NOR 1:13,48 +0,07 Sek.
3. Christof Innerhofer ITA 1:13,61 +0,20
4. Benjamin Raich AUT 1:13,62 +0,21
5. Peter Fill ITA 1:14,15 +0,74
6. Carlo Janka SUI 1:14,20 +0,79
7. Michael Walchhofer AUT 1:14,26 +0,85
8. Didier Defago SUI 1:14,27 +0,86
9. Erik Guay CAN 1:14,33 +0,92
10. Tobias Grünenfelder SUI 1:14,37 +0,96
11. Stephan Görgl AUT 1:14,41 +1,00
12. Hannes Reichelt AUT 1:14,56 +1,15
13. Marco Büchel LIE 1:14,58 +1,17
. Ted Ligety USA 1:14,58 +1,17
15. Didier Cuche SUI 1:14,61 +1,20
16. Romed Baumann AUT 1:14,62 +1,21
17. Hermann Maier AUT 1:14,66 +1,25
18. Ivica Kostelic CRO 1:14,71 +1,30
19. Andrej Jerman SLO 1:14,89 +1,48
20. Patrik Järbyn SWE 1:15,26 +1,85
21. Georg Streitberger AUT 1:15,36 +1,95
22. Ambrosi Hoffmann SUI 1:15,42 +2,01
23. Silvan Zurbriggen SUI 1:15,58 +2,17
24. Manfred Mölgg ITA 1:15,59 +2,18
25. Patrick Staudacher ITA 1:15,61 +2,20
26. Marcel Hirscher AUT 1:15,66 +2,25
27. John Kucera CAN 1:15,75 +2,34
28. Marco Sullivan USA 1:16,32 +2,91

Ausgeschieden: Julien Lizeroux (FRA), Klaus Kröll (AUT)

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