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Suizidannahme nach Liechtenstein-Mord bekräftigt

Der Tatort in der Tiefgarage der Bank Frick
Der Tatort in der Tiefgarage der Bank Frick
Zehn Tage nach dem Mord an einem Bankdirektor in Liechtenstein haben die Ermittlungen der Polizei des Fürstentums neue Erkenntnisse gebracht, die die Suizidhypothese bekräftigen. So seien auf der am Rheinufer gefundenen Jacke Schmauchspuren nachgewiesen worden. Zudem habe ein Kriminalpsychologe die Selbstmordannahme bestätigt, so die Liechtensteiner Polizei am Donnerstag.


Als Schmauch werden die Rückstände des Mündungsfeuers einer Schusswaffe bezeichnet. Die nachgewiesenen Spuren auf der Jacke des mutmaßlichen Täters würden den Schluss nahelegen, dass der Tatverdächtige das Kleidungsstück bei der Tat in Balzers getragen und danach am Rheinufer in Rugell zurückgelassen habe, heißt es in der Erklärung der Liechtensteiner Landespolizei.

Unterdessen hält auch ein Kriminalpsychologe, der von den Liechtensteiner Ermittlungsbeamten in das Verfahren mit einbezogen wurde, den Selbstmord des Tatverdächtigen für möglich. Er habe nach einer Analyse der Ermittlungsakten und der Tatorte bestätigt, dass es sich bei der Suizidhypothese der Landespolizei um die wahrscheinlichste Variante handle.

Der Ex-Fondsmanager Jürgen Hermann soll am 7. April in der Tiefgarage der Bank Frick in Balzers auf den Bankenchef Jürgen Frick drei Schüsse abgefeuert und ihn so getötet haben. Hermann machte die Bank Frick für den Ruin seiner Investmentfirma mitverantwortlich. Die Spur des mutmaßlichen Täters endete am kanalisierten Rhein im Gebiet von Ruggell. Man fand unter anderem einen Pass mit handschriftlichen Notizen, die als Abschiedsbrief und Geständnis gewertet wurden. Die Polizei geht seither davon aus, dass Hermann in den Rhein sprang und Suizid beging.

Die aktive Suche nach dem Tatverdächtigen bei Ruggell hatte die Liechtensteiner Polizei am Mittwoch abgebrochen, weitere Ermittlungen seien aber im Gange, hieß es weiter. Aufrecht geblieben ist auch die internationale Öffentlichkeitsfahndung. Denn nach wie vor werde auch nicht ausgeschlossen, dass Hermann eine falsche Fährte legte und flüchtete.

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