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Sturm fegt über Vorarlberg - Feuerwehren im Dauereinsatz

Unwetter vor allem im Rheintal und im Bregenzerwald.
Unwetter vor allem im Rheintal und im Bregenzerwald. ©VOL.AT/Schwendinger
Das Sturmtief "Gonzalo" hat in der Nacht auf Mittwoch in Vorarlberg zahlreiche Bäume entwurzelt, Häuser abgedeckt und Straßen unpassierbar gemacht.
Baum stürzt auf Fahrzeuge in Lustenau
Sturmschäden in Doren

Insgesamt war die Feuerwehr 122 Mal im Einsatz und das seien nur jene Fahrten, die über die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle beauftragt wurden, sagte Feuerwehreinsatzleiter Dietmar Pfanner.

Die meisten Einsätze seien im Rheintal und im Bregenzerwald zu verzeichnen gewesen, im Montafon und am Arlberg gab es hingegen nur je einmal Alarm. “Das Gute”, so Pfanner, “es gab nur Sachschäden. Weder Einsatzkräfte noch andere Personen wurden verletzt.” Am häufigsten waren die Feuerwehrleute in der Nacht damit beschäftigt, Straßen zu räumen, die entwurzelte Bäume verlegt hatten. Unter anderem in Schruns und Doren waren Bäume auf Häuser gestürzt und hatten beträchtlichen Schaden angerichtet. In Doren wurde ein landwirtschaftliches Anwesen stark beschädigt – die Gebäudeteile vom Wind bis zu 100 Meter weit in die Wiese „getragen“ .

Zudem hatten die heftigen Sturmböen Hausdächer abgedeckt. In Wolfurt bei der Hohen Brücke versperrte ein umgestürzter Baum die Fahrbahn. Auch aus Rankweil wurden Sturmschäden gemeldet.

Bis zu 104 Stundenkilometer

Gewitter und Sturm haben laut Pfanner ihre Spitzen gegen 21.00 Uhr erreicht, “da ging es Schlag auf Schlag”. Danach habe sich die Lage kontinuierlich entspannt, seit 7.00 Uhr sei “alles wieder ruhig”, so der Einsatzleiter der Feuerwehr.

Die höchsten Geschwindigkeiten erreichte das Sturmtief “Gonzalo” mit 104 km/h in Sulzberg im Bregenzerwald. Am Rohrspitz bei Fußach (Bezirk Bregenz) wurden 99 km/h gemessen, in Laterns erreichten die Böen 92 km/h.

Erste Schneefälle

Wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Bregenz auf Anfrage mitteilte, gab es vor allem im Arlberggebiet und im Kleinwalsertal auch Neuschnee. In Warth am Arlberg seien zehn Zentimeter gefallen, in Mittelberg im Kleinwalsertal habe man drei Zentimeter gemessen. Allerdings sei auch in der Nacht auf Donnerstag mit erneuten Niederschlägen und Schneefällen bis auf 800 Meter zu rechnen.

Schneekettenpflicht

Schneekettenpflicht besteht indes auf der Arlbergstraße zwischen Langen am Arlberg und St. Anton in beiden Richtungen aufgrund von Schneeglätte. Ausgenommen sind nur Allradfahrzeuge, die bergwärts fahren. Mit dem ersten Wintereinbruch gesperrt wurde traditionell die Silvretta-Hochalpenstraße.

Laut Auskunft von Susanne Lentner von der ZAMG wurde das Maximum der Windstärken zwischen 19 und 24 Uhr erreicht. Die Windgeschwindigkeiten lagen dabei zwischen 70 und 100 km/h. In Sulzberg wurde mit 104 km/h der “Rekord” des Abends gemessen.

Gemessene Höchstgeschwindigkeiten:

o Sulzberg: 104 km/h
o Laterns (Gapfohl): 92 km/h
o Schoppernau: 87 km/h
o Bregenz: 86 km/h
o Alberschwende: 85 km/h
o Feldkirch: 74 km/h
o Gaschurn: 73 km/h

Baum fällt in Lustenau auf Fahrzeuge

Schweiz: 60 Einsätze in drei Stunden

Auch in der benachbarten Schweiz im Kanton St. Gallen sorgte das Sturmtief für Hochbetrieb bei Feuerwehren und Kantonspolizei. Über 20 Feuerwehren rückten laut Mitteilung der KaPo bis um Mitternacht aus. Die Kantonale Notrufzentale schickte Feuerwehren und Polizeipatrouillen zu 60 Einsätzen. Personen kamen auch im Nachbarland nicht zu Schaden.

Wie in Vorarlberg deckte der Sturm mehrere Dächer ab und ließ Bäume auf Straßen fallen. Auch auf den Autobahnen A1 und A13 lagen immer wieder verschiedene Gegenstände, geknickte Bäume und Büsche. Unzählige Bauabsperrungen wurden umgeworfen. Am Mittwochmorgen waren alle Strassen uneingeschränkt befahrbar.

Kaltfront bringt Schnee

Mit der Sturmfront sanken auch die Temperaturen, nach den sommerlichen Temperaturen vom vergangenen Wochenende kündigt sich nun der Winter an. So hatte es in den frühen Morgenstunden in Bregenz gerade einmal 5 Grad Celsius. Die Höchsttemperatur bewegt sich hier am Mittwoch um die 9 Grad, in höheren Lagen entsprechend weniger.

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temp_zamg_mittwoch7h ©Die Temperaturen um 7 Uhr. (Quelle: ZAMG)

Schneefälle gab es bereits in der Nacht auf Mittwoch am Arlberg. Auf der B197 Arlbergstraße zwischen Stuben und dem Arlbergpass benötigen Pkw Winterreifen, für Schwerfahrzeuge gilt Kettenpflicht. Auch auf der B198 Lechtalstraße zwischen Zürs und Alpe Rauz ist Winterausrüstung vorgeschrieben.

Auf Tiroler Seite wurde für die B197 zwischen der Landesgrenze und St. Anton am Arlberg eine Schneekettenpflicht für LKW ausgesprochen, Pkw müssen mit Winterreifen ausgerüstet sein. Ausgenommen davon waren Allradfahrzeuge bergwärts.

Aussichten: Es wird kalt

Ab der Mittagszeit ist erneut mit starken Regenfällen im ganzen Land zu rechnen, die Schneefallgrenze sinkt auf 800 Meter. Mit Sturmböen wie am Dienstagabend ist jedoch nicht mehr zu rechnen.

Noch kälter wird es am Donnerstag mit 0 bis 6 Grad, es regnet und schneit über den ganzen Tag verteilt. Große Niederschlagsmengen kommen aber nicht mehr zusammen.

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