Türkische Staatsbürger bewerteten ihren jetzigen Arbeitsplatz mehrheitlich schlechter als jenen in ihrem Heimatland. Nur 42 Prozent fühlen sich in Österreich richtig heimisch, während dieser Wert im Schnitt aller befragten Migranten bei 59 Prozent liegt. Auch klagen Türken und Türkinnen öfter über Diskriminierung am Arbeitsplatz als andere und sind mit ihrem Gehalt besonders unzufrieden.
Türken an Karriere interessiert
Gleichzeitig sind sie der Umfrage zufolge jene Gruppe, die am meisten an Karriere interessiert sind. Für die Umfrage wurden vom Institut EthnOpinion sowohl Personen der 1. Generation (im Ausland geboren) als auch der Zweiten (beide Eltern im Ausland geboren) befragt. Nach den Deutschen stellen türkische Staatsbürger die zweitgrößte Migrantengruppe. Dahinter kommen Personen aus Bosnien-Herzegowina. Generell sind die befragen Migranten mit ihrem Job aber eher zufrieden, wenngleich sich die meisten mehr Gehalt und Aufstiegschancen wünschen. Die überwiegende Mehrheit ist mit dem Umfeld bzw. den Arbeitskollegen zufrieden.
Wunsch nach krisensicherer Branche
Die meisten Migranten sind in der Produktion, im Handel, Gastronomie und in der Bauwirtschaft tätig. Der Umfrage zufolge würden diese allerdings lieber im öffentlichen Dienst, Gesundheitswesen oder bei einer Bank/Versicherung arbeiten. “Viele würden gerne in eine krisensichere Branche wechseln”, sagte Inge Schulz, Personal-Leiterin der Allianz-Gruppe in Österreich, am Dienstag bei einem Pressegespräch.
Arbeitslosigkeit bleibt hoch
Die Erwerbsbeteiligung ist bei Migranten mit 65 Prozent niedriger als bei Österreichern (74 Prozent). 45 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund sind Arbeiter bzw. Arbeiterinnen. 65 Prozent sind vollzeitbeschäftigt, 26 Prozent arbeiten Teilzeit und 9 Prozent geringfügig. 28 Prozent haben lediglich einen Pflichtschulabschluss. Wie die gestern, Montag, veröffentlichten Arbeitslosenzahlen für Oktober gezeigt haben, ist die Arbeitslosigkeit bei Ausländern weiterhin besonders hoch.