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Studie: Diese Personen werden am ehesten kriminell

Auch Schulnoten können Hinweise auf eine kriminelle Zukunft geben.
Auch Schulnoten können Hinweise auf eine kriminelle Zukunft geben. ©APA
Risikofreudige Personen neigen laut einer Studie aus Dänemark eher zu kriminellen Taten. Aber auch andere Charakter-Eigenschaften spielen eine Rolle.

Aus einer Studie mit jungen Dänen geht hervor, dass risikotolerante und ungeduldige Personen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Eigentumsdelikte begehen. Dies bedeute, dass diejenigen, die am ehesten zu Straftaten neigen, wohl auch jene sind, die am wenigsten auf Verschärfungen von Sicherheitsmaßnahmen und strengere Sanktionen reagieren. Das berichtet ein Team mit Beteiligung des in der Schweiz tätigen österreichischen Ökonomen Ernst Fehr im Fachmagazin "PNAS".

Schulnoten sind starker Faktor für Straffälligkeit

Insbesondere hängt laut den dänischen Daten demnach die Risikotoleranz mit kriminellen Taten statistisch zusammen. So sei die Kriminalitätsräte bei den risikotolerantesten Personen um acht bis zehn Prozentpunkte höher als bei den risikoscheuesten. Darüber hinaus sind laut der Studie die kognitiven Fähigkeiten, die anhand der Schulnoten am Ende der obligatorischen Schulzeit erfasst wurden, ein starker Faktor, der auf Straffälligkeit hinweist.

Ungeduld, Eigennutz und hohe Risikotoleranz

Laut Theorie neigen risikotolerante, ungeduldige und eigennützige Menschen eher dazu, Straftaten zu begehen als risikoscheue, geduldige und altruistische. Denn sie kümmern sich weniger um die Risiken einer Festnahme oder einer Bestrafung.

Ob sich diese Annahme in der Realität widerspiegelt, testeten die Forscher anhand eines Datensatzes mit 2.254 jungen, dänischen Männern. Sie verknüpften Schulnoten sowie experimentell erhobene Charaktereigenschaften mit dem Strafregisterauszug der Studienteilnehmer.

Persönliche Eigenschaften beeinflussen Art der Straftaten

So zeigte sich, dass persönliche Eigenschaften beeinflussen, welche Art von kriminellen Taten begangen werden. Während Ungeduld und insbesondere Risikofreude signifikant Eigentumsdelikte vorhersagen, ist es ein Mangel an Selbstkontrolle, der mit Gewalt-, Drogen- und Sexualdelikten zusammenhängt. "Der Einfluss, den Risikobereitschaft und Geduld auf die Kriminalitätsraten haben, sollte in Präventionsstrategien berücksichtigt werden", so Fehr in einer Aussendung der Universität Zürich, wo der gebürtige Vorarlberger tätig ist.

Es gebe keinen Grund anzunehmen, dass die in der Studie gewonnenen Erkenntnisse nur für Dänemark gelten sollten, schreiben die Wissenschafter in ihrer Arbeit. Denn bezüglich Kriminalitätsniveau unterscheide sich Dänemark nicht wesentlich von anderen Ländern.

(APA/red)

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