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Streit um Sängerknaben im Augarten

APA
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Die Grünen sprechen sich weiter gegen den geplanten Bau eines neuen Konzertsaales für die Wiener Sängerknaben im Augarten aus. Die denken aber gar nicht an einen anderen Standort.

Es gehe nicht an, „die öffentlichen Räume einer Tourismusfalle zu opfern“, zeigte sich der Grüne Kultursprecher Wolfgang Zinggl empört. Nach bisherigen Planungen soll heuer mit dem Bau auf einem brachliegenden und bereits als Bauland gewidmeten Parkgrundstück begonnen werden.

Hier gehe es um einen „verkitschten Pseudohistorismus“, den ein privater Verein auf öffentlichem Grund plane, so der Grüne Kultursprecher. Man dürfe den Augarten nicht scheibchenweise wirtschaftlichen Interessen opfern. Es werde immer wieder versucht, vom Augarten ein Stück anzuknabbern, erinnerte die Wiener Planungssprecherin Sabine Gretner (G) an einstige Planungen für ein Sportzentrum des jüdischen Vereins Hakoah oder einen Datenspeicher im Augarten-Flakturm. Es käme ja auch niemand auf die Idee, im Burggarten einen Konzertsaal zu bauen, bemühte sie einen Vergleich.

Der geplante Bau werde nicht nur einen möglichen Zugang in den Augarten an der fraglichen Stelle verhindern, sondern auch Verkehr anziehen. Immerhin soll der Konzertsaal gut 400 Zuschauern Platz bieten. Als Alternativstandorte empfehlen die Grünen die Stadtentwicklungsgebiete am Nordbahnhof- oder am Nordwestbahnhofgelände.

Das von den Wiener Sängerknaben auserkorene Areal im Augarten gehört dem Bund und ist derzeit der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Laut Sängerknaben ist der geplante Neubau notwendig, da es im nahe liegenden Stammsitz, dem Augarten-Palais, keine entsprechende Aufführungsstätte gibt.

Sängerknaben bleiben beim Augarten

Die Wiener Sängerknaben gehen trotz der Kritik der Grünen davon aus, mit dem Bau ihres geplanten Konzertsaales im Augarten im Herbst beginnen zu können. Man wolle im März das Projekt einreichen, bestätigte Sängerknaben-Direktor Eugen Jesser der APA. Dabei halte man am Standort im barocken Augarten fest: „Ein Alternativstandort fällt mir im Grunde nicht ein“, so Jesser.

Das betroffene Areal sei bereits als Bauland gewidmet und der Öffentlichkeit derzeit nicht zugänglich. Auch habe sich dort einstmals bereits eine Tankstelle und ein Gasthaus befunden. Außerdem spreche man lediglich von 0,2 Prozent des Augartens.

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