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Streit um Einbahn

Der Streit um eine Einbahn-Regelung in der Wiener City sorgt für eine massive Verstimmung zwischen dem Rathaus und der Bezirksvorsteherin des ersten Bezirks, Ursula Stenzel (V).

Diese hat kürzlich die Gonzagagasse in eine Einbahn umfunktioniert, was bei manchen Autofahrern für erheblichen Unmut sorgte. Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker (S) hat die Maßnahme nun zum Teil wieder aufgehoben.

Die Straße kann jetzt zumindest tagsüber wieder in beide Richtungen befahren werden. Stenzel sprach daraufhin von einer „selbstherrlichen und undemokratischen Vorgangsweise“ des Rathauses. Es habe sich sich um eine „einseitige Entscheidung“ Schickers gehandelt, der Bezirk sei nicht eingebunden gewesen. „Das zeugt vom schlechten Stil und von Rücksichtslosigkeit gegenüber den Bewohnern des Viertels, die unter der jüngsten Verkehrsberuhigung aufgeatmet haben“, kritisierte die Bezirkschefin in einer Aussendung.

Laut Stenzel habe es sich bei der Einbahnregelung in dieser Straße um eine Pilotprojekt gehandelt. Schicker habe den Test nun vorzeitig abgebrochen und damit die Möglichkeit einer objektiven Überprüfung und einer Stadtteilbefragung ad absurdum geführt.

Stenzel kündigte an, einen Sonder-Verkehrsausschuss im Bezirk einberufen zu wollen. Dabei solle auch geklärt werden, ob das nun verhängte Nachtfahrverbot – das nur eine Fahrtrichtung betrifft und von 21.00 bis 5.00 Uhr gilt – überhaupt exekutiert werden könne.

Äußert zufrieden zeigte sich hingegen die Wiener Wirtschaftskammer. Deren Präsidentin Brigitte Jank sprach von einem „Erfolg für die Geschäftsleute der Gonzagagasse und deren Kunden“. Die neue Regelung bringe eine dringend notwendige Entlastung für die dort ansässigen Unternehmer.

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